Der Sonnensturm war in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, begleitet von einem starken Strahlungsausbruch, der Mittwoch um 02.00 Uhr recht zentral auf der Sonnenoberfläche beobachtet werden konnte, gestartet. "Mittels sogenannter Koronografaufnahmen von Weltraumteleskopen wurde schnell ersichtlich, dass sich der Sturm mit hoher Geschwindigkeit auf die Erde zubewegt", sagte Eva Weiler vom Space Weather Office der Geosphere Austria. "Die Parameter, die von solchen Aufnahmen abgeleitet werden können, insbesondere Richtung und Geschwindigkeit des Sturms, sind wichtige Anfangswerte für Modelle, die die Ankunftszeit der Stürme bei der Erde vorhersagen", sagte Weiler. Das Sonnensturmmodell der Geosphere habe die Ankunftszeit des Sturms bei der Erde auf fünf Stunden genau abgeschätzt. Das sei ein Wert innerhalb der Fehlergrenzen.
Am Donnerstag um 16.49 Uhr (Mitteleuropäische Sommerzeit) erreichte der Sonnensturm letztlich die Erde, sorgte anschließend für Polarlichter in Österreich sowie weltweit in hohen bis mittleren Breitengraden. Die Sicht auf die extrem starken Polarlichter, "die die ganze Nacht andauerten", sei durch Regen und starke Bewölkung beeinträchtigt gewesen und es habe nur "kurzzeitig einige Wolkenlücken" gegeben, berichtete der Obmann des Astronomischen Arbeitskreises Salzkammergut der Sternwarte Gahberg, Erwin Filimon, gegenüber der APA. Aufgrund der starken Sonnenaktivität sei es aber auch in den nächsten Tagen bzw. Wochen sehr wahrscheinlich, "dass weitere Polarlichter in Österreich zu sehen sind".