Es sei für die ÖVP angesichts der bundespolitischen Lage der vergangenen Monate kein einfacher Wahlkampf, betonte Mahrer in seiner eine knappe dreiviertel Stunde langen Rede. Dass er selbst und die Partei sich das dennoch antäten, habe einen Grund: "Weil wir Wien lieben", so der ÖVP-Wien-Chef in seiner Rede, die von der Partei betont optimistisch in Szene gesetzt wurde. "Wien bleibt Wien, aber nur mit uns", wiederholte er mehrfach.
Handlungsbedarf sah der 70-jährige Ex-Landespolizeivizepräsident und frühere Nationalratsabgeordnete Mahrer genug. "Das Wien, das wir lieben, das verschwindet in den Stadtvierteln, in den Grätzln immer mehr." Die Politik der SPÖ habe die Bundeshauptstadt zu einem "Sozial- und Kriminalitätsmagneten" gemacht, mit "Unsicherheitszonen", Jugendbanden und Parallelgesellschaften. Auch das Bildungssystem habe die aktuelle Stadtregierung aus SPÖ und NEOS "an die Wand gefahren". Jeder zweite Schulanfänger spreche zu wenig Deutsch, um dem Unterricht zu folgen. Wer es sich leisten könne, suche für seine Kinder einen Platz in einer Privatschule. In den Spitälern warte man stundenlang in den Ambulanzen und wochenlang auf Operationen, "weil die Systeme schlecht gemanagt und völlig überfordert sind". Und wer 40 Stunden arbeiten gehe, fühle sich "völlig verarscht", wenn andere, die noch nie ins Sozialsystem eingezahlt hätten, ohne Leistung genau so viel Geld bekämen wie sie selbst.