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China sperrt Tibet bis April für ausländische Touristen

Tibet liegt auf einem zwischen 3.600 und 5.200 Meter hohen Plateau und wird deshalb auch "Dach der Welt" genannt. Vom 15. Jahrhundert an entwickelte sich das buddhistische Königreich zu einem Mönchsstaat mit dem Dalai Lama als Oberhaupt und Lhasa als Hauptstadt. 1950 marschierte China mit seiner Volksbefreiungsarmee in Tibet ein und ernannte 1965 die zur Volksrepublik gehörende Autonome Region Tibet.

Weil die Tibeter die Entführung ihres Anführers befürchteten, entbrannte am 10. März 1959 ein großer Aufstand, in dessen Verlauf der heute 83 Jahre alte Dalai Lama mit seinen Gefolgsleuten ins indische Exil flüchtete. Im März 2008 kam es in Lhasa zu schweren Ausschreitungen, nachdem Mönche der Flucht gedacht hatten.

Vor wichtigen politischen Treffen oder Jahrestagen hat China in der Vergangenheit ausländischen Urlaubern immer wieder den Zugang nach Tibet verboten. Weit über 100 Tibeter haben sich in den vergangenen Jahren selbst angezündet, um gegen die chinesische Politik in den tibetisch bewohnten Gebieten zu protestieren.

Die von der Nachrichtenagentur dpa kontaktierte Reisebüros begründeten die Schließung mit einer "Regierungsanweisung". Andere gaben das tibetische Neujahrsfest als Grund an, das bereits am 5. Februar gefeiert wurde.

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