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DDR-Rockband Pankow wird 40

Die Stones des Ostens nannten Pankow manche - zu erzählen ist aber eher, dass die Musiker in der DDR in keine Schablone passten. Die Band schaffte es, eine der einflussreichsten im Osten zu werden und dennoch anders zu sein. Pankow wirbelte mit ihrem authentischen, deutschsprachigen Rock den miefig gewordenen ostdeutschen Kulturbetrieb Anfang der 80er Jahre ordentlich auf.

Als die Texte kritischer und die Beschreibungen des DDR-Alltags genauer wurden, kamen auch die Repressalien. Die bereits fertig produzierte LP "Paule Panke" wanderte Jahre in den "Giftschrank". Andere Titel der Band bekamen Rundfunk-Verbot. Bei Auftritten kam es mitunter zu absurden Szenen. So durfte 1982 die Geschichte des einvernehmlichen One-Night-Stands mit "Inge Pawelczik" einmal nicht öffentlich gesungen werden, weil eine Direktorin gleichen Nachnamens für ein Spielverbot gesorgt hatte.

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Bis 1985 konnte die Band drei LPs veröffentlichen, "Aufruhr in den Augen" (1988) wurde dann zur Chronik der sterbenden DDR. Gemeinsame Konzerte mit der Big Band der sowjetischen Streitkräfte wurden ein Publikumserfolg und läuteten 1989 gleichzeitig den Abgesang des Landes ein.

Doch für Pankow ging es nach zahlreichen Wendungen auch nach der Wende weiter. Inzwischen feiert Pankow ein Jubiläum nach dem anderen, auch wenn die Tour zum 40. Geburtstag coronabedingt kleiner ausfällt. Was hat sich nach 40 Jahren außer Falten im Gesicht noch verändert bei der Band? "Wir waren früher deutlich näher an den Fans dran", sagt der Gitarrist und schiebt noch lachend hinterher: "Natürlich auch wegen der Mädels."