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Ermittlungen gegen Regisseur Wedel ziehen sich bis 2021

Die ehemalige Schauspielerin Jany Tempel wirft Wedel ("Der große Bellheim") vor, er habe sie im Sommer 1996 in einem Münchner Hotel zum Sex gezwungen. Damals sei sie 27 Jahre alt gewesen und habe für eine Rolle vorsprechen wollen. 2018 beschuldigten dann drei Ex-Schauspielerinnen Wedel im "Zeit-Magazin", sie in den 90er Jahren sexuell bedrängt zu haben.

Wedel streitet die Anschuldigungen ab. 2018 sagte er der "Bild": "Inzwischen bin ich froh, dass es diese Ermittlungen gibt. Ich vertraue auf die Staatsanwaltschaft." Nach Bekanntwerden der Vorwürfe war er als Intendant der Bad Hersfelder Festspiele zurückgetreten.

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Tempels Anwalt Alexander Stevens kündigte an, wegen der Dauer der Ermittlungen gegen die Staatsanwaltschaft vorzugehen. Er wolle eine Fachaufsichtsbeschwerde bei der zuständigen Generalstaatsanwaltschaft einreichen. "Es kann schlicht nicht sein, dass ein Strafverfahren nunmehr knapp drei Jahre sich zieht. Das ist sowohl aus Opferschutz als auch aus Sicht der Beschuldigtenrechte nicht hinnehmbar."

Die Staatsanwaltschaft wies die Kritik zurück. "Hierzu kann ich nur sagen, dass der anwaltliche Vertreter der möglichen Geschädigten natürlich jederzeit über den aktuellen Ermittlungsstand informiert ist und daher weiß, dass die Staatsanwaltschaft diesen komplexen Sachverhalt so zügig wie möglich ermittelt, aber nicht jeden Ermittlungsschritt jederzeit der Öffentlichkeit kundtun kann", sagte Leiding.

Die Staatsanwaltschaft sei "verpflichtet, alle Umstände sorgfältig zu ermitteln", sagte sie. Je länger ein mutmaßliches Geschehen zurückliege, "umso aufwendiger kann sich die Rekonstruktion der damaligen Abläufe darstellen". Besonders bei Tatvorwürfen "im Zwei-Personen-Verhältnis" sei eine sorgfältige Prüfung wichtig.