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Klavier statt Keyboards: Giesingers Akustikalbum "Die Reise"

Das Tempo rausnehmen, mehr Zeit mit der Familie verbringen: Diese Vorsätze hat Max Giesinger schon länger - in der Coronakrise kann der Sänger manches auch endlich umsetzen. Er kocht, lernt seine Nachbarn kennen, posiert bei Instagram auf einer Weide mit Ziegen. Entsprechend ruhig und harmonisch klingt das neue Album des Badeners (Veröffentlichung am 19. Juni).

Die Songs von "Die Reise" sind nicht neu, schließlich brachte Giesinger eine gleichnamige Platte bereits vor eineinhalb Jahren heraus. Er und sein Team um Produzent Steffen Graef arrangierten die Stücke aber jetzt neu und verwandelten sie in Akustikversionen. Keine E-Gitarre und Keyboards - stattdessen Akustikklampfe, Klavier und Streicher.

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"Man kann das Album ein bisschen mit meiner ersten Platte "Laufen Lernen" vergleichen, die war auch sehr akustisch gehalten", sagt Giesinger im Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Viele Songs ergeben vom Arrangement her für mich mehr Sinn und sind auf den Punkt produziert."

Lieder wie "Legenden", "Rucksack" oder "Zuhause" klingen durch den instrumentalen Minimalismus emotionaler. Man sieht dabei förmlich die in die Höhe gestreckten Feuerzeuge der Giesinger-Fans auf Konzerten, die derzeit nicht möglich sind. Den 31-Jährigen berühren die neuen Fassungen "brutal", erzählt er. "Die Originalplatte konnte diese Wirkung nicht mehr so entfalten, weil ich die Songs mittlerweile Hunderte Male gespielt habe."

Neben den meisten Songs seiner Platte "Die Reise", in denen Giesinger auch das Auf und Ab seiner Karriere thematisiert, finden sich auf dem Akustikalbum neue Versionen der Charthits "Und wenn sie tanzt" und "Auf das, was noch kommt". Die Songs live spielen kann Giesinger wohl wieder im Herbst, dann zumindest ist der Start seiner Tour geplant. Bis dahin hofft er, so viel Zeit wie möglich mit der Familie zu verbringen, zum Beispiel beim Wandern mit Bruder und Vater.