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London Grammar übt lyrische Kritik an Machtstrukturen

Schon das Debütalbum des Trios "If You Wait" erreichte 2013 Platz zwei der UK-Charts. Mit ihrem zweiten Album "Truth Is A Beautiful Thing" im Jahr 2017 schafften sie es in ihrer Heimat sogar auf Platz eins.

In den vergangenen Jahren musste die Sängerin nach eigener Darstellung immer wieder spüren, was es bedeutet, eine Frau in der immer noch von Männern dominierten Musikindustrie zu sein. Diese Erfahrungen haben das neue Album stark beeinflusst. Der Song "Lord It's a Feeling" startet etwa mit der Zeile "I saw the way you made her feel like she should be somebody else". Es ist vor allem eine Kritik an der Musikindustrie, die Reid mit ihrer sanften Stimme hervorbringt.

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Die Branche sei zwar auf dem Weg in eine neue Generation, sagte Reid vor Veröffentlichung des Albums. Aber die alte Generation sei immer noch mächtig. "Wenn du eine Sängerin mit einer zarten Stimme bist, geht diese alte Schule immer noch davon aus, dass die Burschen sich um alles andere kümmern müssen." Mit diesem Album gehe es ihr darum, selber die Macht über ihr Leben zu bekommen, so Reid.

Mit dem dritten Album "Californian Soil" ist dem Trio jetzt ein rundes, stimmiges Werk gelungen. Der klassische Synthesizer-Sound steht zwar noch immer im Mittelpunkt, die Band wollte allerdings stärker experimentieren. Damit enttäuschen sie nicht. Herausgekommen sind zwölf Songs (plus ein sphärisches Intro), die mal stark an die Vorgängeralben erinnern, mal ungewohnt poppig daherkommen.

(S E R V I C E - www.londongrammar.com)