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Ex-Victoria's-Secret-Model packt über Modebranche aus

Das ehemalige Victorias's-Secret-Model Bridget Malcolm offenbarte in einem TikTok-Video, wie hart es in der Modebranche wirklich zugeht und mit welchen gesundheitlichen Folgen sie dadurch zu kämpfen hat. 

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Untergewicht und zu große BHs

In ihrem TikTok-Video zeigte Malcolm, wie untergewichtig sie war, als sie an der Victoria's Secret Fashion Show 2016 teilnahm. In dem Clip probiert sie einen weißen Victoria's-Secret-Spitzen-BH in Größe 65B an, den sie bei dem Event trug.

Sie betonte, dass der BH 2016 viel zu groß an ihrem dünnen Körper aussah. "Die Traurigkeit hinter meinen Augen von der Show 2016 bricht mir das Herz", erklärte die TikTokerin, die laut eigenen Angaben untergewichtig war. "Ich habe jetzt Größe 75C, was für mich eine gesunde BH-Größe ist", erklärte Malcolm weiter.

Dennoch wurde die 29-Jährige 2017 von Ed Razek von der Show abgelehnt, weil er der Meinung war, dass ihr "Körper nicht gut genug aussah". Razek war von 1983 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2019 Marketingchef der Victoria's-Secret-Muttergesellschaft L Brands. 

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Traumata aus der Modelbranche 

Malcolms Video ist einer von mehreren Clips, in denen sie die Modeindustrie kritisiert. Das Model beschrieb detailliert ihre psychischen Probleme nach vergangenen Traumata – einschließlich "mehrfacher sexueller Übergriffe" – und den Druck, die Schönheitsstandards zu erfüllen. Denn obwohl Malcolm sehr schlank war, wurde sie immer wieder darauf gedrillt, noch mehr abzunehmen. 

Dem Model wurde beispielsweise empfohlen, Kokain nehmen, um Gewicht zu verlieren, oder – während sie noch minderjährig war – "viel Sex zu haben, um abzunehmen." Malcolm wurde im Laufe ihrer Karriere magersüchtig, hatte Angstzustände und litt unter Depressionen sowie einer posttraumatischen Belastungsstörung. Zudem war sie auch medikamentenabhängig – und das alles vor ihrem 18. Geburtstag. 

Malcolm erklärte weiter, dass sie an ihrem 26. Geburtstag einen "Nervenzusammenbruch" erlitt: "Ich konnte ein Jahr lang mein Haus nicht verlassen, ohne Panikattacken und schwere Angstzustände zu bekommen. Ich hatte auch Selbstmordgedanken, was schrecklich war. Das war vor vier Jahren."

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Mittlerweile fühle sich Bridget Malcolm glücklich und ausgeglichen – deshalb kann sie endlich über ihre Erfahrungen sprechen. 

"Der einzige Grund, warum ich das tue, ist, weil ich fest daran glaube, dass sich die Modeindustrie ändern muss. Ich bin eines der glücklichen Models. Ich war in der Lage, eine lange Karriere in der Modeindustrie zu machen. Mein Job sollte keinen Missbrauch beinhalten und das ist der Grund, warum ich mich jetzt zu Wort melde", sagte die 29-Jährige abschließend. 

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Professionelle Hilfe

Wer Selbstmordgedanken hat oder an Depressionen leidet, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits ein einzelnes Gespräch. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich rund um die Uhr kostenlos unter der Rufnummer 142 an die Telefonseelsorge wenden. Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt ÄrztInnen, Beratungsstellen oder Kliniken.

Falls dir oder einer Person in deinem Umfeld Gewalt oder Missbrauch widerfährt, dann Rede mit einer Vertrauensperson in deiner Nähe darüber oder wende dich an ExpertInnen sowie Beratungsstellen: 

  • Frauenhelpline gegen Gewalt 0800/222-555, rund um die Uhr, anonym, kostenlos und mehrsprachig: www.frauenhelpline.at
  • Onlineberatung für Mädchen und Frauen im HelpChat, mehrsprachig: www.haltdergewalt.at