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Bei Pille auf Fernreisen die Zeitverschiebung bedenken

Der gewohnte Rhythmus kann aufgrund der Zeitverschiebung durcheinandergeraten. Je nach Art des Präparats kann das problematisch sein.

Bei Pillen, die nur Gestagen als Wirkstoff enthalten ("Mini-Pille"), ist besondere Vorsicht geboten. Enthielten sie nur das Gestagen Levonorgestrel, "vertragen" sie laut Gynäkologe Christian Albring nur eine Zeitverzögerung um maximal drei Stunden. Bei Pillen, die das Gestagen Desogestrel oder Drospirenon enthielten, sei eine einmalige Verschiebung um maximal zwölf Stunden möglich.

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"Wurde das jeweilige Zeitintervall überschritten, so ist die Verhütung von Schwangerschaften nicht mehr gegeben", so der Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte. "Und das Paar sollte sich mit Kondomen oder anders schützen."

Enthält das Präparat ein Östrogen und ein Gestagen ("Kombi-Pille"), sei eine Einnahme auf Reisen immer zur gleichen Tageszeit selbst dann unproblematisch, wenn es sich um eine Zeitverschiebung um zwölf Stunden handelt, so Albring. Als Richtschnur können sich Frauen hier also merken: Mehr als 36 Stunden sollten nicht zwischen den Einnahmen liegen.

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Damit das Zeitintervall gleich bleibt, stellen dem Experten zufolge viele Frauen während so einer Reise den Einnahmezeitpunkt von morgens auf abends um oder umgekehrt. Sein Rat: Wird das mit der Berechnung der Einnahmezeitpunkte zu kompliziert, sollte man die Intervalle lieber ein- oder zweimal verkürzen, als sie zu verlängern. Gegebenenfalls sollte man zwischendurch eine Pille einnehmen ("Zwischen-Pille"), um den Empfängnisschutz nicht zu gefährden.