Explainer

Corona: Kleine Beschwerden wurden häufiger selbst behandelt

Schnupfen, Kopfschmerzen, Insektenstiche, Husten und Durchfall sind jene Leiden, die am ehesten in "Self Care", also mit rezeptfreien Produkten oder Hausmitteln, ohne das Aufsuchen eines Arztes oder einer Spitalsambulanz, bekämpft werden. Lediglich drei Prozent der Bevölkerung sehen sich nicht imstande, derartige Beschwerden eigenständig zu behandeln.

90 Prozent der Österreicherinnen bzw. Österreicher waren im vergangenen Jahr von leichten Erkrankungen betroffen. Selbst behandelt haben sie dabei vor allem leichte Schnittwunden, Kopfschmerzen oder Halsschmerzen, während bei Schnupfen, Durchfall oder Schlafstörungen für ein Drittel vorerst Abwarten die Devise war. Am ehesten der Hausarzt aufgesucht wurde bei Rückenschmerzen.

Alle Inhalte anzeigen

Das Marktforschungsinstitut fand in den persönlichen Interviews unter 1.002 Oberösterreichern, die als repräsentativ für die Bevölkerung ab 16 Jahren gelten, zudem heraus, dass 46 Prozent im Vorjahr rezeptfreie Arzneimittel oder Gesundheitsprodukte im Internet gekauft haben. Auch hier zeigte sich, dass diese Einkäufe häufiger als in der Vor-Corona-Zeit getätigt wurden.

Deutlich zugelegt hat auch die Telemedizin: Ein Drittel der Bevölkerung hatte im letzten Jahr Kontakt mit einem Arzt via Telefon, E-Mail, Online-Meeting oder Videotelefonie - das waren mehr als dreimal so viele wie im Mai 2020 und schon damals hatte sich die Zahl gegenüber der Vor-Corona-Zeit verdoppelt. Bei chronisch Kranken waren es sogar mehr als 50 Prozent, die sich auf diesem Weg ärztlichen Rat holten.