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Schach-Weltmeister Carlsen wurde daheim gefeiert

Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg sendete ein Selfie mit ihrem Kontrahenten, dem sozialdemokratischen Parteichef Jonas Gahr Störe: "Lieber Magnus, in der Politik stehen wir alle zusammen, um dir zuzujubeln, unser aller Weltmeister."

Die Final-Partien in den vergangenen zwei Wochen haben die Schach-Euphorie in Norwegen wieder aufleben lassen. Hunderttausende verfolgten die stundenlangen Live-Übertragungen im Fernsehen. In einigen Betrieben lieferten sich die Mitarbeiter sogar eigene Turniere. Zwölfmal hatte der 27-jährige Norweger Remis gegen Fabiano Caruana gespielt. Erst im Schnellschach erwies sich Carlsen gegen den 26-jährigen Herausforderer als deutlich überlegen.

Im Gegensatz zu den norwegischen Schach-Fans waren einige Experten aber eher weniger zufrieden. " El Pais"-Journalist Leontxo Garcia sagte der norwegischen Zeitung "Verdens Gang": "Ich glaube nicht, dass Magnus selbst damit zufrieden ist, obwohl er es geschafft hat, den Weltmeistertitel zu verteidigen. Ich meine, dass er sich mit einem Mentaltrainer aus dem Spitzensport in Verbindung setzen sollte."

Auch der australische Schach-Experte Ian Rogers meinte, Carlsen sei nicht so dominant wie noch vor einigen Jahren. "Magnus ist jetzt gerade um eine Haaresbreite besser als Caruana. Wenn es ihm gelingt, eine Dominanz gegenüber Caruana aufzubauen, kann er wirklich davon sprechen, einen Schritt weiter zu sein."

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