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Auf Erkundungstour in der Lübecker Bucht

Fisch Wöbke gehört wie zahlreiche andere Imbissbuden, Restaurants und Fischläden zur Fischbrötchenstraße in der Lübecker Bucht. Die kulinarische Route verläuft entlang der Küste von Travemünde über den Timmendorfer Strand bis nach Rettin. An vielen ausgesuchten Orten gibt es entlang des Weges Fischbrötchen - mal in schickem, mal in einfachem Ambiente.

Beliebt bei Aktivurlaubern und Familien mit Kindern

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Die Tourismus-Agentur Lübecker Bucht hat die Fischbrötchenstraße im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. "Entlang der Bucht entdecken unsere Gäste dabei regionaltypisches, auch kulinarisch", sagt Doris Wilmer-Huperz, die das Konzept mit umgesetzt hat.

Die abwechslungsreiche Ostseeküste der Lübecker Bucht ist besonders bei Aktivurlaubern und Familien mit Kindern beliebt. Dort, wo sich buntes Treiben in traditionellen Fischerdörfern und flach abfallende Badebuchten abwechseln, finden viele Reisende eine passende Urlaubsbeschäftigung - im Sommer wie im Winter.

An einem kühlen Spätherbsttag wie heute, an dem die Sonne immer wieder hinter den Wolken hervorblitzt, bietet sich zum Kennenlernen der rund 40 Kilometer langen, gut ausgeschilderten Fischbrötchenroute das Fahrrad an.

Ein Hauch japanischer Architektur an der deutschen Küste

Die Fischbrötchen sind hier Kult und bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebt. Doch die Fischbrötchenstraße hat weit mehr zu bieten als nur die maritime Delikatesse. Die charmanten Örtchen locken mit weiteren Besonderheiten. Zum Beispiel in Travemündes Nachbarort Niendorf.

Vom dortigen Hafen stechen früh am Morgen die Fischkutter in See - das ganze Jahr über. Mittags wird der frische Fang dann in den Fischerhütten und Restaurants zubereitet. Da die aufwendig angelegte Promenade Fußgängern vorbehalten ist, geht es mit dem Fahrrad auf der Straße weiter nach Timmendorf.

Im wohl bekanntesten Ort der Lübecker Bucht lohnt sich ein Abstecher an den Strand mit Blick auf die Seeschlösschenbrücke. Auf deren Spitze steht das Restaurant Wolkenlos, dessen Markenzeichen das Pagodendach im japanischen Stil ist. Im zweiten Halbjahr 2022 soll außerdem eine neue Seebrücke fertiggestellt werden, die auf mehr als 400 Metern Rundweg für neue Perspektiven und Ausblicke sorgen soll.

Zurück auf die Fischbrötchenstraße, weiter nach Scharbeutz: Im Winter verwandelt sich der Platz vor der Scharbeutzer Seebrücke in eine Eisbahn. Feuershows und Fackelwanderungen sorgen für warme Momente. Der nächste Halt ist Neustadt.

Düstere Geschichte ist in Neustadt erlebbar

Bei der Ankunft im 15.000-Einwohner-Städtchen dämmert es bereits. An der Promenade erinnern Gedenktafeln an einen düsteren Teil der Geschichte Neustadts: Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs lagen hier das Frachtschiff Thielbek, das Lazarettschiff Deutschland und der Luxusdampfer Cap Arcona im Hafen. An Bord: mehrere Tausend KZ-Häftlinge. Die meisten von ihnen kamen bei einem britischen Luftangriff am 3. Mai 1945 ums Leben. Alle drei Schiffe wurden versenkt.

Ob es hilft, wieder in die Pedale zu treten, um die schreckliche Geschichte hinter sich zu lassen?

Über Pelzerhaken geht es weiter bis ins Ziel nach Rettin. Der ehemalige Fischer- und Bauernort liegt friedlich und naturbelassen am nördlichen Ende der Lübecker Bucht. Die Sonne ist längst hinterm Horizont verschwunden, der letzte Fisch lange verdaut. Der Magen knurrt. Ein Glück gibt es in Rettin eine große Auswahl an Fischrestaurants und Imbissen. Die Frage ist nur: Matjes, Hering oder Krabben?

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