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Darum solltet ihr mit der Booster-Impfung nicht auf eine Anpassung warten

Die Coronavirus-Variante Omikron ist offiziell in Österreich angekommen und bereitet der Wissenschaft Sorgen. Warum? Es wird derzeit noch daran gearbeitet, die Auswirkungen dieser Variante zu bewerten. Es ist nämlich noch unklar, ob Omikron verglichen mit anderen Corona-Varianten leichter übertragbar ist oder eher einen schweren Krankheitsverlauf nach sich zieht. 

Man weiß also noch nicht, wie gefährlich diese Virus-Variante ist und ob bestehende Impfstoffe dagegen schützen. Der Hersteller Moderna hat aber bereits vergangenen Donnerstag mit der Arbeit an einem Impfstoff gegen die Omikron-Variante begonnen. Sollen nun alle, die sich noch nicht dreimal gegen Corona geimpft haben, damit warten?

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Soll man wegen Omikron mit der Auffrischungsimpfung warten?

Der Molekularbiologe Martin Moder hat eine eindeutige Meinung dazu: Auf Twitter riet der Experte dazu, sich unbedingt ein drittes Mal mit bestehenden Vakzinen impfen zu lassen. "Gerade jetzt ist es wichtig, sich den Booster zu holen", erklärt Moder.

Es gäbe wirksame und weniger wirksame Antikörper-Bindungsstellen. "Viele der besonders wirksamen haben sich verändert und werden wohl nicht mehr erkannt werden. Aber: Auch weniger wirksame können viel bewirken, wenn Antikörper-Level ausreichend hoch sind", so der Molekularbiologe. Die Antikörper-Level seien nach der dritten Impfung acht bis 15 Mal höher als davor. 

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Schutz gegen Omikron: Nicht nur Antikörper wichtig

"Es gibt ja nicht nur Antikörper, sondern auch T-Zellen", betont Moder. "T-Zellen können nicht vor Infektion schützen, beeinflussen aber die Schwere des Verlaufes." Bisher sei es keiner besorgniserregenden Corona-Mutation gelungen, den "T-Zellen nennenswert zu entkommen". Man warte noch auf Daten, aber der Molekularbiologe wäre "extrem überrascht", wenn Geboosterte gegenüber schweren Krankheitsverläufen keine Vorteile hätten. 

Auf die angepasste Impfung zu warten, bezeichnet der Experte als eine "Schnapsidee". "Diesen Winter wird niemand einen angepassten Booster bekommen", prognostiziert er. Man sollte sich also jetzt so gut wie möglich schützen. 

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