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Hapag-Lloyd Cruises verzichtet bald komplett auf Schweröl

Kreuzfahrtschiffe stehen seit einiger Zeit in der Kritik von Umweltschützern. Schweröl gilt dabei als besonders umweltschädlicher Kraftstoff. Es ist ein Abfallprodukt bei der Erdölverarbeitung. Mit dem künftig eingesetzten Marine Gasöl, das einen Schwefelanteil von unter 0,1 Prozent aufweist, werden laut Unternehmen die Schwefel-Emissionen um 80 Prozent reduziert, die Emissionen von Feinstaub und Ruß um 30 Prozent.

Ab 2020 gelten weltweit ohnehin strengere Auflagen in Sachen Schwefelemissionen bei Schiffen. Der Schwefelgrenzwert liegt dann bei 0,5 Prozent. Schiffe mit einer Abgasreinigungsanlage, sogenannten Scrubbern, dürfen jedoch weiterhin mit Schweröl fahren, das einen Schwefelgehalt von 3,5 Prozent hat.

Preiserhöhungen zunächst nicht geplant

Das nun von Hapag-Lloyd Cruises eingesetzte Marine Gasöl ist im Vergleich zum Schweröl deutlich teurer. Geschäftsführer Karl J. Pojer spricht von "massiven Kosten". Die Routen mit verbindlichen Preisen würden jedoch zwei Jahre im Vorfeld geplant und veröffentlicht - sprich Preiserhöhungen stehen erst einmal nicht an. "Für uns ist dieser Umstieg eine wichtige Investition in die Zukunft und den Umweltschutz", sagte Pojer der Deutschen Presse-Agentur.

Gerade im Vergleich zu größeren Schiffen, die oftmals über mehrere Monate ähnliche Routen in einer Region fahren, sei der Umstieg für Hapag-Lloyd Cruises mit immer neuen Routen eine größere logistische Herausforderung, so Pojer.

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