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Seltene Echsenart zieht in den Salzburger Zoo ein

Die Geckos werden lediglich sechs bis zehn Zentimeter groß. "Das Männchen ist aber an der strahlend türkisblauen Rückenfärbung erkennbar und dadurch besonders gut zu sehen", schilderte Zoo-Tierärztin Miriam Wiesner der APA. Im Gegensatz zu dem als "Mister Blue" getauften Tier ist das Weibchen "Misses Hope" eher grünlich mit einem leichten Bronzeton.

Damit die Echsen ihre Farbenpracht voll entfalten, spielen eine Reihe von Faktoren eine Rolle: "Ein Platz an der Sonne, Wärme, die passende Luftfeuchtigkeit, der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht und die Art und Qualität des Futters", nannte Wiesner. Wichtig für die Tierart sei auch die Möglichkeit, sich zurückziehen und verstecken zu können. "Es ist ganz wichtig, dass sie sich die beiden aus den Augen gehen. Die Geckos sind sehr territorial. Jeder von beiden muss einen Platz finden, ohne den anderen zu sehen."

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Wie Zoo-Geschäftsführerin Sabine Grebner erklärte, leben Geckos seit etwa 50 Millionen Jahren auf der Erde und zählen damit zu den ältesten Tieren der Welt. In der heutigen Zeit seien viele der Reptilien stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. "Das liegt, wie beim Himmelblauen Zwergtaggecko, häufig daran, dass die Echsen endemisch sind." Sie kommen nur an einem bestimmten Ort oder nur auf einer bestimmten Insel vor. Damit ist ihr Verbreitungsgebiet von vorneherein eingeschränkt. Kommt es zu weiteren Lebensraumverlusten, hat das negative Folgen für die Population.

Beim Himmelblauen Zwergtaggecko komme erschwerend hinzu, dass Echsen nur auf Schraubenbäumen leben, einer Palmenart, die auf der Roten Liste gefährdeter Pflanzen verzeichnet ist. Und auch ihr farbenprächtiges Erscheinungsbild bringe die Gecko-Art in Bedrängnis. "Das machte und macht sie attraktiv für den Heimtierhandel. So wurden die Tiere ab Anfang der 2000er Jahre in hoher Zahl für den Verkauf an private Halter gesammelt", sagte Grebner. Seit Jänner 2017 ist der internationale Handel mit den Echsen verboten. Für die Haltung oder den Verkauf von Nachzuchten ist eine Genehmigung vonnöten.