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So werden Transpersonen bei Flughafenkontrollen diskriminiert

Rosalynne Montoya, genannt Rose, ist eine Transfrau aus dem US-Bundesstaat Arizona. Sie berichtete auf TikTok von einer demütigenden Passkontrolle auf einem Flughafen, als sie zu einem Freund fliegen wollte. Mit ihrer Geschichte möchte sie darauf aufmerksam machen, dass Transpersonen immer noch mit Vorurteilen und Diskriminierung zu kämpfen haben.

In ihrem Video erklärt Rose, dass sie von Phoenix nach Los Angeles reisen wollte, um einen Freund zu besuchen. "Können wir darüber reden, wie schrecklich es sein kann, zu reisen, wenn man transgender ist?", sagte Montoya in dem TikTok-Video, das über 20 Millionen Mal angesehen wurde.

Die junge Frau habe immer große Angst davor, durch die Sicherheitskontrolle am Flughafen zu gehen – obwohl auf ihrem Pass und Führerschein steht, dass sie weiblich ist. 

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Demütigende Kontrolle

Rose erzählte weiter, dass es bei der Kontrolle einen Scanner für Männer und einen für Frauen gibt. Obwohl die US-Amerikanerin wie eine Cis-Frau aussieht, hat sie laut eigenen Angaben eine "Anomalie" zwischen den Beinen. Montoya hat sich nie einer Geschlechtsumwandlung unterzogen – am Flughafen wurde sie von einer Mitarbeiterin gefragt, ob sie etwas in ihrer Hose versteckt hätte. 

Als sie noch einmal durch den Scanner ging, wurde der Alarm erneut ausgelöst. Sie erklärte der Mitarbeiterin, dass sie Transgender ist und man sie abtasten sollte, damit sie durch die Kontrolle kann. Doch die TikTokerin wurde von der Mitarbeiterin gebeten, durch den Scanner für Männer zu gehen – dabei wurde ebenfalls ein Alarm durch ihre Brüste ausgelöst.

Montoya scherzte, dass sich darin "viel Plastik" befindet, um die angespannte Situation zu entlasten, doch niemand der Anwesenden lachte. Die Flughafenmitarbeiterin sagte der US-Amerikanerin, dass sie abgetastet werden muss und ob sie möchte, dass das ein Mann tut. Das wollte Rose laut eigenen Aussagen "auf gar keinen Fall". Die junge Frau fühlte sich von dem Flughafenpersonal missverstanden und ignoriert.

Ihre FollowerInnen unterstützen die Transfrau auf TikTok und leisten ihr Beistand: "Es tut mir so leid, dass dir das passiert ist", schrieb die Schauspielerin Skai Jackson unter dem TikTok-Video. Gegenüber "BuzzFeed" erklärte Montoya, dass sich zuständige MitarbeiterInnen über Social Media bei ihr gemeldet und sie um ein Gespräch gebeten haben.

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Sexuelle Übergriffe und aufdringliche Fragen 

Es war nicht das erste Mal, dass Rose schon öfter respektlosen Untersuchungen ausgesetzt war. Gegenüber "BuzzFeed" erzählte Montoya, dass sie schon öfter unangenehme Berührungen, aufdringliche Fragen und sexuelle Übergriffe ertragen musste, wenn sie vereisen wollte. 

"Es muss in allen Unternehmen eine Schulung über Transpersonen geben. Wir sind real und haben schon immer existiert. Ich bin keine Bürgerin zweiter Klasse. Ich verdiene die gleichen Rechte und den gleichen Respekt wie Cisgender-Menschen. Die Flughafenscanner sollten trans- und nicht-binäre Menschen berücksichtigen. Und die MitarbeiterInnen sollten verstehen, dass es potenziell gefährlich sein könnte, wenn sie mich in der Öffentlichkeit als Transperson outen. Transmenschen werden in alarmierendem Ausmaß angegriffen, wenn wir geoutet werden – besonders Schwarze Transfrauen", erklärte Montoya weiter.

"Als ich jünger war, hatte ich keine Trans-Menschen, zu denen ich aufschauen konnte. Ich wusste nicht, dass wir existieren. Ich habe mich entschieden, die Person zu sein, die ich brauchte, als ich jünger war. Transmenschen schulden niemandem Bildung oder ihre Geschichten", sagte Rose.

Sie habe auch weiterhin nicht vor, sich einer Geschlechtsumwandlung zu unterziehen, da sie sich gegen die "unerreichbare Idolisierung von Weiblichkeit" wehren möchte: "Ich wurde nicht im falschen Körper geboren. Ich bin eine Frau, mein Körper ist ein Frauenkörper – unabhängig von Chromosomen, Hormonen oder Operationen", erklärte Rose gegenüber "BuzzFeed" weiter. 

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Professionelle Hilfe

Falls dir oder einer Person in deinem Umfeld Gewalt widerfährt, dann rede mit einer Vertrauensperson in deiner Nähe darüber oder wende dich an ExpertInnen sowie Beratungsstellen: