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71.000 Gäste besuchten Ars Electronica in Linz

Publikumsmagnet von "Welcome to Planet B", so das diesjährige Festivalthema, war das Ars Electronica Center mit allein 8.800 Besuchern. Die täglich mehrmals angebotene Performance "Sh4d0WE" in der Kepler Hall auf dem Campus der Johannes Kepler Uni, dem Hauptveranstaltungsort, war stets ausverkauft. Das galt auch für die beiden Konzerte der legendären amerikanischen Performance-Künstlerin und Musikerin Laurie Anderson im Hof von Schloss Auhof.

Trotz einer düsteren Bestandsaufnahme, wonach "wir noch immer keinen blassen Schimmer davon haben, was die Klimakrise für uns bedeuten wird", blickte Ars-Electronica-Direktor Gerfried Stocker zuversichtlich nach vorn. Denn überall auf der Welt würden Künstler, Forscher, Aktivisten und Studierende "längst alles daran setzen, die notwendige Veränderung einzuleiten. Die Entschlossenheit und Kreativität, mit der sie das tun, macht Mut", so Stocker.

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Unirektor Meinhard Lukas pflichtete dem bei. Das Festival sei nicht in "Mut- und Ratlosigkeit" verfallen, sondern "zeichnete eine positive Vision unserer Erde nach einer globalen Transformation". In Summe waren 953 Menschen aus 76 Ländern am Programm beteiligt. 337 Kooperationspartner haben 425 Veranstaltungen möglich gemacht. Das Team von Ars Electronica zählte zeitweise bis zu 439 Mitarbeiter, hieß es in der Presseaussendung zur Festivalbilanz.

Am Mittwoch wird auch die zum zweiten Mal durchgeführte Festival University enden. 200 Studierende aus 70 Ländern versuchten diesmal in drei Moot Courts eine Gerichtsbarkeit zum Thema Klimawandel zu entwickeln, anhand fiktiver Klimagrundrechte, die eigens gestaltet wurden. Darüber hinaus profitierten sie von einem vielfältigen und interaktiven Angebot. "Der Workshop 'Robotics & Origami' hat mir gezeigt, wie sehr wir davon profitieren, wenn wir die Funktionalität von Technologie und die Schönheit von Kunst kombinieren", resümierte etwa Sophia (24) von den Philippinen, sie studierte Industrial Engineering.

Maschinenbaustudent Lasse (23) aus Deutschland meinte, "ich habe hier viel Raum bekommen, um über die eigenen Grenzen zu schauen." Und genau das, da ist er sicher, werden wir brauchen, um unseren "Planet B" zu gestalten: "In der Vergangenheit sind wir oft sehr einspurig gefahren, das kann man nur aufbrechen, indem man zusammenarbeitet und interdisziplinär denkt. Die Festival University zeigt, wie das funktionieren kann."