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Äthiopien-Konflikt weitet sich aus

Es besteht die Gefahr, dass sich die Kämpfe zwischen Soldaten der Zentralregierung in Addis Abeba und den Streitkräften in Tigray ausweiten. Flüchtlinge berichteten, Milizionäre aus Amhara unterstützten die von Ministerpräsident Abiy Achmed entsandten Truppen im Kampf gegen die Tigray Volksbefreiungsfront (TPLF). Zudem liegen Tigray und Amhara seit längerem im Streit über den Verlauf ihrer Grenze.

In den mittlerweile über zwei Wochen anhaltenden Kämpfen zwischen den Regierungstruppen und Streitkräften der TPLF sind Hunderte, wenn nicht Tausende Menschen getötet worden. Zehntausende sind auf der Flucht. Abiy wirft der in Tigray regierenden TPLF vor, einen bewaffneten Aufstand angezettelt zu haben. Die Partei dagegen hält Abiy vor, er verfolge sie und vertreibe ihre Politiker von Regierungs- und Sicherheitsposten. Auslöser der Kämpfe ist nach Darstellung der Regierung in Addis Abeba ein bewaffneter Angriff von TPLF-Kräften auf in Tigray stationierte Regierungstruppen.

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In dem Konflikt spielen ethnische Gruppen eine große Rolle. Äthiopien, eine Föderation aus zehn ethnischen Regionen, wurde jahrzehntelang von Tigray dominiert, bis Abiy vor zwei Jahren Ministerpräsident wurde. Er selbst gehört der Bevölkerungsmehrheit der Oromo an und hat auch familiäre Wurzeln in Amhara.