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Aktionskünstler Hermann Nitsch verabschiedet

Pater Friedhelm Mennekes zelebrierte in der Kirche von Prinzendorf die Totenmesse auf Latein. Der Altar war mit einem Schüttbild des weltberühmten Künstlers geschmückt, Nitsch selbst in einem schlichten Holzsarg davor aufgebahrt. Unter den zahlreichen Gebinden befanden sich auch Kränze des Bundespräsidenten sowie der Niederösterreichischen Landeshauptfrau.

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Auf einer großen, mit Blumen reich geschmückten Stiertrage, einem Holzgestell, wie es als Aktionsgerät im Rahmen des "Orgien Mysterien Theaters" immer wieder in Verwendung war, wurde der Sarg anschließend in einer Prozession von rund drei Dutzend Freunden (darunter dem Künstler Erwin Wurm) zum Schloss Prinzendorf getragen. Das Schloss war von Nitsch 1971 angekauft und in der Folge restauriert worden. Es wurde zum wichtigsten Wohn- und Schaffensort des Künstlers, 1998 zum Aufführungsort seines 6-Tage-Spiels und nun zur letzten Ruhestätte.

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In einer extra angefertigten einfachen Gruft im Schlosspark wurde der Künstler, der als Mitglied der Wiener Aktionisten begann und in der Folge Text, Musik, Malerei und Performance zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk verknüpfte, seinem Wunsch gemäß zur letzten Ruhe gebettet. Die ersten beiden Tage des im Vorjahr coronabedingt abgesagten neuerlichen 6-Tage-Spiels sollen am 30. und 31. Juli dennoch stattfinden - nun ohne ihren Schöpfer.