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Ars Electronica Festival an 86 Orten analog und virtuell

Es sei ein organisiertes Netzwerk von Partnern, die vor Ort Events machen, und gleichzeitig eine zweite Schicht Programm mit denselben Künstlerinnen und Künstlern und denselben Themen in der virtuellen Welt. Daraus ergebe sich auch "eine Verbindung mit einem Publikum, das normalerweise kein großes Festival in Europa besuchen kann", wies Stocker auf neue virtuelle Gäste hin.

Das Publikum kann online - eingeschränkt gratis oder in vollem Umfang via Neun-Euro-Ticket - über Social-Media-Kanäle und Streams teilnehmen. Eine Registrierung auf dem Dienst Swapcard "bedeutet einen direkten Zugang zu allen Künstlern und Teilnehmern, Workshops, Diskussionen", erklärte Festivalleiterin Christl Baur. Es gebe auch zahlreiche Aktivitäten in den Programmen der Partner wie eine "Excel-Sheet-Party" und ein 24-Stunden-Rave über die ganze Welt. Zudem wurde ein Buddy-System installiert, in das man sich eintragen kann und einen individuellen Festival-Buddy zugeteilt bekommt, mit dem man sich austauschen bzw. einander durch das Festival begleiten kann. Stocker war gespannt auf "diese zufällige Mischung aus Leuten, die verbunden werden".

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Einige der Gärten wurden exemplarisch vorgestellt. In Newcastle, Australien, betreibt Art Thinking Australia einen Garten. Durch die Einschränkungen wegen der Pandemie "haben wir uns entschlossen, nicht abzusagen, sondern virtuell einen noch größeren Garten, einen Dschungel zu machen", erklärte Kristefan Minski. Das Unsichtbare steht in Tokio unter anderem in einem akustischen Live-Stream im Mittelpunkt, wie Asako Tamura erklärte. "Wir verlassen uns zu sehr auf das, was wir sehen." Unsichtbare Kräfte wie Zeit, Klang, Resonanz, Ökosystem und soziale Bindungen würden neue Eindrücke bringen.

Aus Abuja, Nigeria, nimmt ein sehr junger "Garten" teil. 40 Sechs- bis 15-Jährige stellen sich hier ihre noch lange Zukunft vor und kreieren sie teilweise auch, berichtete Om'Oba Jerry Adeseno. In Südamerika, wo acht Gärten teilnehmen, hat der Garten Araucania in Chile Künstlerinnen und Künstler für einige Monate in den Wald geschickt, um wahrzunehmen, was wir normalerweise nicht sehen. An der UCLA in Los Angeles entsteht eine Atmosphäre des Klangs, "akustische Kunst in Zeiten des Klimawandels", beschrieb Victoria Vesna.

Für Europa, wo mit 46 die meisten Kepler's Gardens daheim sind, stellte Aisling Murray von Trinity College einen Beitrag aus Dublin vor. Im Bias Garden untersuchen Künstler, Aktivisten, Designer, Hacker, Forscher und Techniker, wie Vorurteile unsere Welt dominieren, von Gesichtserkennung bis zur Empathiekrise und systemischen Unterdrückung.

(S E R V I C E - Ars Electronica Festival "A New Digital Deal" von 8. bis 12. September, Programm und Tickets unter http://ars.electronica.art)