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Arzt im Burgenland wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht

Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt warf dem Angeklagten den sexuellen Missbrauch von wehrlosen Personen in drei Fällen von vergangenem Juli bis September vor. Er soll die Frauen auf der Brust und im Genitalbereich berührt haben.

Der Arzt wies sämtliche Vorwürfe zurück: "Das ist nicht passiert." Er sprach vor Gericht von Träumen und "sexuellen Halluzinationen", die mögliche Nebenwirkungen der Medikamente seien, die zur Sedierung verwendet werden. Generell sei er nicht mit Patientinnen alleine in einem Raum, es sei immer eine Assistentin dabei. Während die Patientinnen im Aufwachzimmer seien, desinfiziere er das Bett im Behandlungsraum und richte die Medikamente für die nächste Untersuchung her. Sein Verteidiger betonte außerdem, eine Frau sei nach ihrer Anzeige untersucht worden, wobei keine Spuren von seinem Mandanten gefunden wurden.

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Eine der betroffenen Frauen sagte am Dienstag vor Gericht aus: "Ich bin mir zu tausend Prozent sicher, dass das passiert ist." Sie sei gerade ins Aufwachzimmer gebracht worden und habe wieder einschlafen wollen, als der Arzt wieder in den Raum gekommen sei und sie berührt habe. Eine sexuelle Fantasie sei das nicht gewesen: "Das war für mich ein Machtübergriff, das Ausnutzen meiner Wehrlosigkeit", betonte sie. Die Übergriffe habe sie als gezielt wahrgenommen. "Ich habe mir gedacht, er macht das nicht zum ersten Mal."

Nach der Aussage der Frau standen am Dienstag noch weitere Zeugenbefragungen auf dem Programm. Ein Urteil ist für den Abend geplant.