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Autorin Dangarembga in Simbabwe freigesprochen

Ihr war öffentlicher Aufruf zur Gewalt, Friedensbruch und Bigotterie vorgeworfen worden. Auch die Journalistin Julie Barnes, die das gleiche Urteil erhalten hatte, wurde freigesprochen. Der Oberste Gerichtshof ist die höchste Instanz in Simbabwe.

Die Argumentation des Antikorruptionsgerichtshofs in der Hauptstadt Harare, der im September das Urteil fällte, sei fehlerhaft gewesen, entschied der Richter des Obersten Gerichtshofs, Happious Zhou, am Montag. Die Plakate, die Dangarembga und Barnes während einer Demonstration getragen hätten, seien weder obszön noch beleidigend, missbräuchlich oder bedrohlich gewesen, sagte Zhou. Dangarembga und Barnes waren vor knapp drei Jahren auf die Straße gegangen, um für eine Reform korrupter Institutionen in dem Land im südlichen Afrika einzutreten. Sie wurden verhaftet, kamen kurz darauf auf Bewährung frei und wurden im September 2020 angeklagt.

Der Antikorruptionsgerichtshof, der die beiden Frauen in erster Instanz verurteilt hatte, untersteht direkt Präsident Emmerson Mnangagwa. Dangarembga, die 2021 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten hatte, erschien Dutzende Male vor dem Gericht, bevor es zwei Jahre später zu einem Urteil kam. In dem Prozess ging es um Themen, mit denen sich die mit einem Deutschen verheiratete Dangarembga seit Jahrzehnten in Büchern und Filmen beschäftigt: Diskriminierung, Menschenrechte, Verfolgung und Korruption.

Dangarembga wird am Samstag beim Journalismusfest Innsbruck auftreten. Die deutsche Friedenspreisträgerin wird über ihre jüngste Essaysammlung "Black and Female. Gedanken zur postkolonialen Gesellschaft" sprechen.

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