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Bayreuther Festspiele ehren Wolfgang Wagner

"Mein Vater war auf jeden Fall ein sehr, sehr guter Intendant", sagte seine Tochter Katharina, die 2008 in seine Fußstapfen trat und das Klassik-Spektakel seither - zunächst gemeinsam mit ihrer Halbschwester Eva Wagner-Pasquier, und seit 2015 allein - leitet. "Er hat einfach die Leute mitgenommen, ja mitgerissen, und das ist sicherlich etwas, das man von ihm auf jeden Fall lernen konnte. Und dass man nicht unerreichbar sein darf, sondern dass man wirklich da sein muss für sein Haus", sagte sie im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Wolfgang Wagner war der Sohn von Siegfried Wagner und dessen Frau Winifred, ein Enkel von Richard Wagner und Urenkel von Franz Liszt. Er hatte die durch ihre Nähe zu Adolf Hitler in Misskredit geratenen Festspiele nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit seinem Bruder Wieland wieder aufgenommen. Nach dessen frühem Tod 1966 übernahm Wolfgang Wagner die Festspielleitung allein.

"Der war überall, der hat sich gekümmert. Ich habe immer gedacht, man muss den geklont haben. Gerade noch war er im Probenraum, dann kam er einem auch schon wieder im Treppenhaus entgegen", sagte der Bayreuther Musikdirektor, Dirigent Christian Thielemann, im dpa-Interview. "Ich habe ihn immer gefragt: Herr Wagner, gibt es Sie mehrfach?"

Noch heute sei der langjährige Chef sehr präsent, sagte der Dirigent: "Den Ort auf der Bühne, wo er immer gesessen hat, den gibt es heute noch. Das ist ein Klappsessel und es liegt eine Rose drauf. Wir reden oft über Wolfgang Wagner - eigentlich täglich."

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