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Deutschland: Corona-Lage so ernst wie nie

Die Fallzahlen seien so hoch wie noch nie, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag in Berlin und damit einen Tag vor dem Beginn eines weitgehenden Lockdown in Deutschland.

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Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn verteidigte seinerseits die Entscheidung, keine Notfallzulassung für den von der deutschen Firma Biontech und ihrem US-Partner Pfizer entwickelten Impfstoff anzustreben, sondern ein reguläres Verfahren der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA). Dies sei wichtig für das Vertrauen in Impfstoffe, sagte Spahn am Dienstag.

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In den USA und in Großbritannien haben die zuständigen Zulassungsbehörden den Impfstoff von Biontech und Pfizer bereits per Notfallzulassung genehmigt. In beiden Ländern wird mittlerweile geimpft. Ziel sei es, eine europäische Impfstoff-Zulassung noch vor Weihnachten zu erreichen und dann in Deutschland noch vor dem Jahreswechsel mit dem Impfen beginnen zu können, sagte Spahn weiter.

Die in Amsterdam ansässige EMA bestätigte ein früheres Zulassungsdatum am Dienstag allerdings nicht. Sie prüft die Daten des Impfstoffes für die EU-Mitgliedsstaaten und will bis spätestens 29. Dezember entscheiden.

Mit zwischen 12.000 und 29.000 gemeldeten Neuinfektionen pro Tag lägen die Fallzahlen im Dezember in Deutschland deutlich höher als im November, führte Wieler aus. Aktuell seien 325.000 Menschen in Deutschland mit SARS-CoV-2 infiziert, in den Sommermonaten seien es wenige Tausend gewesen. Immer stärker betroffen sei die Gruppe der 80-Jährigen, mit besonders hohem Risiko für schwere und tödliche Krankheitsverläufe.

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Am Mittwoch tritt ein weitgehender Lockdown in Deutschland in Kraft, der zunächst bis 10. Jänner gelten soll. Spahn rechnet jedoch nicht mit schnellen Effekten für die Eindämmung der Pandemie. "Auch eine Vollbremsung wird eine lange Bremsspur haben", sagte er.

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem RKI 14.432 neue Fälle und 500 Todesfälle binnen eines Tages übermittelt, wie das RKI am Dienstag bekannt gab. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 22.475.