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Beifall für Morricones Werks zu Ehren der Genua-Opfer

"Tante pietre a ricordare" ("Viele Steine zur Erinnerung") heißt das Werk für Orchester und Chor - das letzte, an dem der am 6. Juli verstorbene 91-jährige Morricone gearbeitet hat. Der Maestro hätte es selbst im Theater von Genua dirigieren wollen, er wurde am Podium von seinem Sohn Andrea ersetzt, der wie sein Vater Dirigent und Komponist ist. Morricone war vom Theater "Carlo Felice" und der Gemeinde Genua beauftragt worden, ein Stück für ein Konzert anlässlich der Brückeneinweihung zu schreiben. Er schenkte sein Werk der Stadt.

Das Konzert fand vor der am Montag geplanten Einweihung der neuerrichteten Autobahnbrücke "Genova San Giorgio" im Beisein von Staatschef Sergio Mattarella und Premier Giuseppe Conte statt. Nach Morricones Werk dirigierte der Maestro Fabio Luisi die Suite n. 8 "Genova" von Lorenzo Perosi, eine Hommage an die Stadt Genua. Aufgeführt wurden auch Arien aus Verdis Oper "Simon Boccanegra" sowie das "Capriccio n. 24" des Geigers Niccolo Paganini, der 1782 in Genua geboren wurde.

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Brücke "San Giorgio" heißt das neue Viadukt, das im Eiltempo errichtet und einem für die Stadt wichtigen Heiligen gewidmet wurde. In knapp über einem Jahr wurde die Brücke gebaut. Selbst die Coronavirus-Epidemie stoppte die Bauarbeiten nicht. Tausend Arbeiter waren rund um die Uhr tätig. Finanziert wurde das 202 Millionen Euro teure Projekt vom Autobahnbetreiber "Autostrade per l'Italia", dessen ungenügende Wartung Hauptgrund für den Einsturz war. Entworfen wurde die neue Brücke vom 82-jährigen Architekten Renzo Piano, einem Sohn Genuas, in Form eines Schiffes, gesäumt von dreieckigen Flügelelementen.