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Berg-Karabach: Aserbaidschans Armee übernimmt Lachin

Eine Kolonne aserbaidschanischer Militärfahrzeuge war in der Nacht, begleitet von russischen Streitkräften, in die Region eingerückt. Vor der Ankunft der Armee waren die meisten der bisherigen armenischen Bewohner aus der Region Latschin geflohen, viele nahmen ihr gesamtes Hab und Gut mit. Einige der Menschen zündeten auch ihre Häuser an.

Durch die Region Lachin führt eine wichtige Straße, die Berg-Karabach und die Regionalhauptstadt Stepanakert mit Armenien verbindet. Dieser Korridor wird laut dem Waffenstillstandsabkommen von rund 2000 russischen Soldaten gesichert.

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Der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev sprach in einer Fernsehansprache am Dienstag vom Anbruch "einer neuen Realität". "Wir haben den Feind aus unserem Land vertrieben. Wir haben unsere territoriale Integrität wiederhergestellt. Wir haben die Besatzung beendet", sagte er.

Nach sechswöchigen schweren Kämpfen um die Südkaukasus-Region Berg-Karabach hatten die verfeindeten Nachbarstaaten Armenien und Aserbaidschan vor rund drei Wochen unter der Vermittlung Russlands einen Waffenstillstand geschlossen.

Das Abkommen vom 9. November sieht vor, dass beide Kriegsparteien jene Gebiete behalten dürfen, in denen sie derzeit die Kontrolle haben - für Armenien bedeutet das große Gebietsverluste. Seit der Vereinbarung gibt es in dem Land Proteste gegen die Regierung. Für die Kontrolle des Waffenstillstands sind laut dem Abkommen russische Truppen zuständig. Russland und die Türkei wollen die Einhaltung des Waffenstillstands in Berg-Karabach mithilfe eines gemeinsamen Zentrums überwachen.