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Berliner Flughafen Tegel endgültig geschlossen

Privatbesucher waren am Sonntag nicht zugelassen. Am Samstag waren mehrere tausend nach Tegel gekommen, um den letzten regulären Betriebstag zu erleben. Vor allem für viele Berliner aus dem Westen der Stadt war der Standort das Tor zur Welt - neben dem 2008 geschlossenen Flughafen Tempelhof.

Während der Berlin-Blockade 1948 hatten die französischen Besatzungstruppen in ihrem Sektor West-Berlins in Tegel einen Flugplatz bauen lassen. Im Jänner 1960 nahm Air France den Linienflugbetrieb auf.

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Deshalb wurde die französische Gesellschaft auch für den letzten Flug am Sonntag ausgewählt. Unter Wasserfontänen der Feuerwehr verließ die Flug AF1235 mit geladenen Gästen an Bord das Rollfeld und hob ab. Auf dem Gelände soll in den nächsten Jahren ein Forschungs- und Gewerbepark entstehen.

Bis zum Ausbruch der Corona-Seuche war Tegel überlastet - mit 24 Millionen Fluggästen im vergangenen Jahr. Der innenstadtnahe Flughafen schulterte die Hauptlast des Berliner Luftverkehrs. Daneben gab es den alten Flughafen am Standort Schönefeld; er ist nun Teil des BER.

Eigentlich sollte Tegel schon 2011 vom Netz gehen. Doch Planungsfehler, Baumängel und Technikprobleme auf der BER-Baustelle verzögerten den Umzug. Mehrere hunderttausend Berliner mussten den Fluglärm länger ertragen.

Davon sind von nun an vor allem viele Brandenburger im dicht besiedelten BER-Umfeld betroffen. Wegen der Corona-Krise wird aber relativ wenig geflogen. Im Oktober gab es in Tegel und Schönefeld insgesamt rund 9.000 Flüge. Im Vorjahresmonat waren es allein in Schönefeld 8.300 gewesen, in Tegel 17.300.