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Calexico rockten das Wiener Museumsquartier

Mit "El Mirador" hatte die Gruppe aus Arizona zuletzt ein sehr starkes Album (in einer an starken Alben reichen Bandgeschichte) abgeliefert. Ganze neue Songs daraus brachten Calexico live, die Hälfte des gesamten Programms. Der Opener "El Mirador" entführte klanglich in eine warme Wüstennacht, in die kalifornisch-mexikanische Zwischenwelt; wie ein zarter Wind wehten hypnotische Laid-Back-Rhythmen durch den Saal. Das folgende "Cumbia Del Polvo" huldigte dem kolumbianischen Stil Cumbia, der vielschichtige afrikanische Rhythmusstrukturen mit spanischen Melodien vereint.

Spätestens beim sonnigen "Harness The Wind" mit seinem unwiderstehlichen, mehrstimmigen Refrain war all das, was derzeit die Menschenseelen quält, für die weiteren rund 90 Minuten vergessen. Bei "The El Burro Song" tönten die Mariachi-Trompeten (die generell den Sound veredelten), "Then You Might See" gehörte der Twang-Gitarre, "Rancho Azul" bot bestes Americana im Cinemascopesound. Beseelt spielten die Musiker auf, in einem perfekten und dennoch ungezwungen wirkenden Kollektiv, in dem unterschiedlichste kulturelle Einflüsse ganz natürlich verschmolzen. "Musik verbindet uns. Auf eine Art, wie es andere Dinge nicht tun können", sagte Burns im Gespräch mit der APA.

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"Wenn ich komponiere, Instrumente aufnehme und an Songs arbeite, passiert etwas in meinem Unterbewusstsein. Da passieren Dinge, die man nicht kontrollieren kann bzw. die einem nicht bewusst sind", erzählte der Musiker. Nachsatz: "Ich mag das sehr, mich in Sounds und Songs zu verlieren." Damit hat er wohl etwas mit seinem Publikum gemeinsam, das in die faszinierende Klangwelt Calexicos eintauchen durfte.