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Demonstranten bei Protesten in Weißrussland festgenommen

Die Opposition in Weißrussland wirft der Regierung massiven Wahlbetrug bei der Präsidentschaftswahl vom 9. August vor. Nach offiziellen Angaben kam Lukaschenko bei der Abstimmung auf rund 80 Prozent der Stimmen, seine Herausforderin Swetlana Tichanowskaja auf nur rund zehn Prozent. Die EU erkennt das offizielle Wahlergebnis nicht an. Wegen der Gewalt gegen friedliche Demonstranten bei Protesten gegen Lukaschenko brachten die EU-Außenminister Sanktionen gegen die Führung des Landes auf den Weg.

Die Schriftstellerin Alexijewitsch hat derweil nach eigener Aussage dem Ermittlungskomitee keine Fragen beantwortet, da sie von ihrem Recht Gebrauch gemacht habe, nicht gegen sich selbst auszusagen. "Ich fühle mich wegen nichts schuldig", sagte die Nobelpreisträgerin von 2015 auf einer Pressekonferenz. Alexijewitsch unterstützte Oppositionsführerin Tichanowskaja im Wahlkampf und gilt als scharfe Kritikerin von Machthaber Lukaschenko. Sie ist Mitglied des von Tichanowskaja gegründeten Koordinierungsrates, gegen den die weißrussische Justiz seit rund einer Woche strafrechtlich ermittelt.

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Der nach eigenen Angaben 600 Mitglieder zählende Rat soll sich nach Angaben von Tichanowskaja für "faire und demokratische Präsidentschaftswahlen unter internationaler Beobachtung" einsetzen. Die Behörden werfen dem Rat hingegen vor, die Macht an sich reißen zu wollen.