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Der Elefantenrüssel arbeitet wie ein Staubsauger

Für ihre im Fachmagazin "The Royal Society Interface" erschienene Studie beobachteten die Forscher das Verhalten einer 34-jährigen Elefantenkuh aus dem Zoo von Atlanta bei der Nahrungsaufnahme. Dabei stellten sie fest, dass das Tier je nach Nahrungsmittel unterschiedlich entschied, ob es die Saugfunktion einsetzte oder nicht.

Um nachzuvollziehen, wann sich Elefanten für welche Form des Verzehrs entscheiden, setzten die Forscher der Elefantenkuh unterschiedlich große Stücke von Steckrüben vor. Nach den größeren Stücke griff die Elefantenkuh mit der Spitze ihres Rüssels, während sie sich bei größeren Mengen kleingestückelter Rüben für das Aufsaugen entschied. Ihre Saugfähigkeit aktivierte die Elefantenkuh auch bei der Aufnahme winziger Chia-Samen aus einem Wasserbottich sowie beim Verzehr von Tortilla-Chips - ohne diese zu zerbrechen.

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Das Saugen werde von "einem lauten Staubsauger-Geräusch begleitet", schrieben die Wissenschafter um Gruppenleiter David Hu. Gegen das Saugen entschied sich die Elefantenkuh demnach, als ihr winzige Körner aus Futterkleie vorgesetzt wurden - "wahrscheinlich, um zu verhindern, dass die Körner in seinem Rüssel steckenbleiben".

Um die Saugkraft zu generieren, setzen Elefanten laut der Studie nicht nur ihre Lunge ein, sondern auch ihre Nasengänge. Mit Ultraschallbildern vollzogen die Wissenschafter nach, wie die Elefantenkuh ihre Nasenlöcher um bis zu 30 Prozent erweiterte. Die Aufnahme-Kapazität ihres Rüssels steigerte sie damit auf mehr als 60 Prozent.

Das Institut der Studienautoren ist auf Biomechanik spezialisiert und erforscht schwerpunktmäßig, wie tierisches Verhalten in der Robotertechnologie eingesetzt werden kann. Bereits in der Vergangenheit habe der Elefantenrüssel Technologien inspiriert, heißt es in der Studie etwa in Bezug auf Roboter, die zum Betanken von Schiffen eingesetzt werden.