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Deutschland unterstützt Autoindustrie mit neuen Milliarden

Jeweils eine Milliarde Euro sind demnach für drei Kernpunkte vorgesehen: Erhöhte Kaufanreize für Elektroautos sollen bis Ende 2025 verlängert werden. Ein Abwrackprogramm soll einen Austausch alter Lkw gegen sauberere Laster fördern. Zudem soll ein "Zukunftsfonds Automobilindustrie" den Wandel des zentralen Industriezweigs längerfristig unterstützen.

Autobranche und IG Metall begrüßten die Zusagen. Die Verlängerung der "Innovationsprämie" für E-Autos und andere Instrumente seien eine Hilfe für Klimaschutz und Wirtschaftskraft, erklärte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, nach der Videokonferenz. "Wir bringen jede Woche 12.000 neue E-Autos auf die Straßen in Deutschland." Diese bräuchten nun auch viele E-Ladesäulen. Gewerkschaftschef Jörg Hofmann sagte, zur konjunkturellen Stützung sei das Austauschprogramm für schwere Nutzfahrzeuge positiv zu bewerten. Die angespannte Beschäftigungslage, besonders bei vielen Zulieferern, mache eine schnelle Umsetzung der Maßnahmen nötig.

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Der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier sagte, mit bereits zugesagten zwei Milliarden Euro aus dem Konjunkturpaket stelle die Regierung nun insgesamt mehr als fünf Milliarden Euro bereit, um die Überwindung der Konjunkturkrise, aber auch die Anpassung an den ökologischen und digitalen Wandel zu erleichtern.

Um mehr E-Autos auf die Straßen zu bringen, war die bestehende Kaufprämie (Umweltbonus) über eine "Innovationsprämie" bereits deutlich erhöht worden - seitdem steigen die Absatzzahlen. Damit können Autokäufer einen Zuschuss von bis zu 9.000 Euro bekommen. Dafür verdoppelt die Regierung ihren Anteil am Bonus, der eigentlich zur Hälfte auch von Herstellern gezahlt wird. Diese erhöhte Kaufprämie war vorerst bis Ende 2021 vorgesehen und soll nun bis Ende 2025 laufen.

Bisher werden reine E-Autos und auch Plug-in-Hybride gefördert, die sowohl elektrisch als auch mit Sprit fahren. Umweltschützer sehen das bei Hybriden kritisch, da diese oft vor allem als Verbrenner gefahren werden. Plug-in-Hybride würden ebenfalls bis Ende 2025 gefördert, sagte Altmaier. Es werde aber "eine etwas umweltehrgeizigere Lösung bei der Reichweite der Batterien" angestrebt. Konkret werden Hybride künftig nur bezuschusst, "wenn diese ab 2022 eine Mindestreichweite von 60 Kilometer, ab 2025 von mindestens 80 Kilometer haben".