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Drei Tote bei Protesten gegen Präsidenten-Absetzung in Peru

Das Büro des peruanischen Ombudsmanns gab den Tod eines 25-jährigen Demonstranten bekannt, dessen Leichnam mit Kopfverletzungen durch Schrotkugeln in ein Krankenhaus eingeliefert worden war. Limas Erzbischof Carlos Castillo sagte im Fernsehen, es habe insgesamt drei Tote gegeben. Mindestens 13 weitere Demonstranten wurden demnach verletzt.

Die Polizei setzte am Samstagabend erneut Tränengas gegen die Demonstranten ein, um sie daran zu hindern, zum Parlamentsgebäude zu ziehen. Auf einem Platz, der zum Zentrum der Proteste geworden ist, ließ die Stadtverwaltung die Straßenlaternen ausschalten, um die Demonstranten zu vertreiben.

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Das Parlament hatte den 57-jährigen Vizcarra am Montag nach zweieinhalbjähriger Amtszeit wegen Korruptionsvorwürfen abgesetzt. Vizcarra weist die Vorwürfe zurück. Seit Dienstag gehen in Peru vor allem junge Leute auf die Straße, um gegen seine Entmachtung zu protestieren. Dabei gab es bereits mehrere Verletzte.

Parlamentspräsident Merino von der Mitte-Rechts-Partei Accion Popular hat das höchste Staatsamt kommissarisch übernommen. Er ist bereits der dritte Präsident des Andenstaates seit 2016. Die nächsten Präsidenten- und Parlamentswahlen sollen planmäßig im April 2021 stattfinden.