News

Erneut Schüsse auf Demonstranten im Irak

Angesichts der seit Tagen anhaltenden Kappung des Internets befürchten Aktivisten, dass dies Vorbote eines neuen gewaltsamen Vorgehens gegen die Proteste ist. Die Demonstrationen im Irak hatten am 1. Oktober begonnen und richteten sich zunächst gegen die verbreitete Korruption und hohe Arbeitslosigkeit. Die Regierung stellte daraufhin Sozialreformen und Verfassungsänderungen in Aussicht, doch die Demonstranten fordern inzwischen den Rücktritt oder die Entlassung sämtlicher als korrupt oder inkompetent angesehenen Politiker und eine komplette Erneuerung des politischen Systems.

In der ersten Welle der Proteste Anfang Oktober starben innerhalb von sechs Tagen 157 Menschen. Seitdem die Proteste am 24. Oktober erneut aufflammten, wurden nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP mindestens 120 Menschen getötet. Die Behörden geben keine Zahlen zu Todesopfern bei den Protesten mehr heraus.

Seit Montag ist das Land erneut vom Internet abgeschnitten. Aktivisten sehen darin ein mögliches Vorzeichen eines drohenden Blutvergießens. Medizinern zufolge wurden zudem drei Ärzte verschleppt, die auf dem zentralen Tahrir-Platz Demonstranten behandelt hatten. Zuvor war bereits eine Sanitäterin verschwunden.

Alle Inhalte anzeigen