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Erneut zig Verletzte bei Protesten in Beirut

Sicherheitskräfte hatten Demonstranten in der Hauptstadt daran gehindert, in das Parlamentsgebäude einzudringen. Schon am Samstag waren bei schweren Auseinandersetzungen in Beirut fast 400 Menschen verletzt worden.

Die Demonstranten warfen am Sonntag Augenzeugen zufolge wie am Vortag Steine auf die Einsatzkräfte. Diese setzten daraufhin Tränengas, Wasserwerfer und Gummigeschoße ein. "Keine friedlichen Proteste mehr, wenn unsere Politiker unsere Forderungen immer noch ignorieren", sagte ein Demonstrant einem lokalen Fernsehsender zufolge.

Im Libanon kommt es seit Mitte Oktober zu Massenprotesten, die zum Rücktritt von Ministerpräsident Said Hariri führten. Seitdem wurde aber immer noch keine neue Regierung gebildet. In den vergangenen Wochen hatten sich die Proteste beruhigt, bevor sie am Samstag erneut ausbrachen. Die Proteste haben in dem Land die schwerste politische und wirtschaftliche Krise seit dem Ende des Bürgerkriegs vor 30 Jahren ausgelöst.

Dem mit der Regierungsbildung beauftragten Universitätsprofessor Hassan Diab ist es bisher nicht gelungen, ein neues Kabinett zu bilden. Er möchte eine Regierung aus Technokraten. Die wichtigsten politischen Blöcke ringen im Hintergrund jedoch um Einfluss. Besonders stark ist die schiitische Hisbollah, die enge Kontakte zum Iran pflegt.

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