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ESA-Sonde "Solar Orbiter" in Richtung Sonne gestartet

Die nach Schätzungen fast 1,5 Milliarden Euro teure Mission soll neue Erkenntnisse zu unserem rund 150 Millionen Kilometer entfernten Heimatstern ermöglichen. Das Gemeinschaftsprojekt der US-Raumfahrtbehörde NASA und ihres europäischen Pendants Esa hat zehn wissenschaftliche Instrumente an Bord und wird von Darmstadt aus gesteuert.

Mit dem Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), der Universität Graz und der Wiener Weltraumfirma RUAG Space sind auch österreichische Institutionen an der Mission bzw. ihrer Vorbereitung und Umsetzung beteiligt. So zeichnete das IWF für die Antennenkalibrierung verantwortlich und baute den Bordcomputer für das Radiowelleninstrument "Radio and Plasma Waves" (kurz RPW). IWF-Chef Wolfgang Baumjohann ist auch Co-Investigator beim Magnetometer-Instrument (MAG), mit dem das stabilere Magnetfeld der Sonne und die wechselhafteren magnetischen Wellen von der Sonnenoberfläche untersucht werden.

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Am "Spectrometer Imaging Telescope X-rays" (STIX) ist außerdem Astrid Veronig vom Institut für Physik der Universität Graz als Co-Investigator beteiligt. Die Forscherin war für die wissenschaftliche Leitung der Softwareentwicklung verantwortlich. Das Teleskop soll Röntgenbilder der Sonne aufnehmen und damit die Frage klären, wie bei Sonneneruptionen geladene, hochenergetische Teilchen auf sehr hohe Geschwindigkeiten beschleunigt werden und sich im Weltraum ausbreiten. Die Wiener Weltraumfirma RUAG Space zeichnet für die Thermalisolation des gesamten Satelliten verantwortlich. Mit einem Auftragsvolumen von rund zehn Millionen Euro ist dies einer der bisher größten Einzelaufträge für den laut eigenen Angaben größten Weltraumzulieferer Österreichs.