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Euro blieb in Coronakrise zweitwichtigste Währung

Die globale Stellung des Euro habe sich trotz des Schocks der Pandemie anders als während der Euro-Staatschuldenkrise als relativ belastbar erwiesen, erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Die weltweite Attraktivität der Gemeinschaftswährung sei aber weiterhin eher niedrig geblieben. Dies lege nahe, "dass nur weitere resolute Schritte der Politik und Reformanstrengungen dem Euro ermöglichen würden, sein globales Potenzial auszuschöpfen," führte sie aus.

Auch die Einführung eines digitalen Euro könnte aus Sicht der EZB einen Schub geben. Zwar hänge die weltweite Attraktivität von Währungen vor allem von fundamentalen Wirtschaftsfaktoren ab - daran ändere auch die Digitalisierung voraussichtlich nichts, erklärte die Notenbank. Aber die für digitale Bezahlweisen wichtigen Merkmale wie geringe Kosten, Bündelungseffekte und Sicherheit könnten die internationale Akzeptanz einer Währung fördern. Laut EZB kommt es dabei vor allem auf die konkrete Ausgestaltung der digitalen Währung an. Die Notenbank will um die Jahresmitte herum entscheiden, ob sie einem Projekt für einen digitalen Euro grünes Licht gibt.

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Experten gehen davon, dass insbesondere Fortschritte bei der Vertiefung der Währungsgemeinschaft dazu führen könnten, dass der Euro ein noch stärkeres internationales Gewicht erhält. Dazu zählen sie unter anderem die Vollendung der Bankenunion und eine deutlich engere Verzahnung der Kapitalmärkte in Europa. Zudem verfügt der Euroraum bisher über keine gemeinsamen Staatsanleihen. Viele Länder, wie etwa Deutschland, lehnen beispielsweise sogenannte Eurobonds ab.