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EZB-Chefin Lagarde: Wirtschaftliche Erholung bleibt unsicher

"Und eine weitere nachhaltige Erholung bleibt hochgradig abhängig davon, wie sich die Pandemie auf den Verbrauch, das Sparen und die Investitionsentscheidungen auswirkt", sagte Lagarde. Sie rechnet unter anderem damit, dass die Inflation im Währungsraum auch in den kommenden Monaten negativ sein wird und erst Anfang nächsten Jahres wieder in den positiven Bereich steigt. Im September waren im Eurogebiet die Verbraucherpreise binnen Jahresfrist um 0,3 Prozent gesunken. Das ist die niedrigste Rate seit mehr als vier Jahren. Die Währungshüter streben knapp unter zwei Prozent Inflation als Idealwert für die Wirtschaft an. Diese Marke wird aber bereits seit langem verfehlt.

Bis jetzt habe sich der Finanzsektor als widerstandsfähig erwiesen, erklärte Lagarde. Dazu habe auch die Geldpolitik beigetragen. "Allerdings bleiben die Finanzstabilitätsrisiken im Euroraum erhöht." Die Verwundbarkeiten in der Realwirtschaft hätten wegen schwacher Gewinnzahlen und einer steigenden Verschuldung zugenommen. Die EZB stehe bereit, nötigenfalls alle ihre Instrumente anzupassen, erklärte die Notenbankchefin. Die nächste Zinssitzung ist für den 29. Oktober anberaumt.

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