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Fast jedes fünfte Kind lebt in Konfliktgebiet

Dem Bericht zufolge wurden seit 2010 durchschnittlich 25 Kinder pro Tag verstümmelt oder getötet. Zu den gefährlichsten Ländern für Kinder gehörten 2019 demnach Afghanistan, der Irak und Syrien aber auch afrikanische Staaten wie der Kongo, Mali oder Nigeria. Eine Rangfolge sei aufgrund der Datengrundlage nicht möglich.

Die Gesamtzahl der in Konfliktgebieten lebenden Kinder erreichte 2019 den zweithöchsten Wert der Erhebung, hinter 2017 mit 433 Millionen. Langfristig wird ein deutlicher Zuwachs verzeichnet: 1990, im ersten Jahr der Erfassung lebten rund 249 Millionen Kinder in Konfliktgebieten.

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Der Bericht kategorisiert die Gebiete nach Konfliktintensität. In Gebieten mit niedriger Intensität sterben bis zu 25 Menschen jährlich unter Beteiligung mindestens einer bewaffneten Gruppierung. In Gebieten mit hoher Intensität sind es 1.000 oder mehr. In diesen Regionen lebten laut Bericht zuletzt 160 Millionen Kinder.

Besonders häufig wurde Kindern 2019 laut Bericht der Zugang zu humanitärer Hilfe verweigert. Mehr als 4.400 Mal sei das der Fall gewesen - fast dreimal so häufig wie 2017 - zuvor das Jahr mit den meisten Fällen. Der starke Anstieg gehe zu weiten Teilen auf den Jemen zurück. Außerdem seien erstmals die Palästinensischen Autonomiegebiete, der Sudan und Libyen berücksichtigt worden.

Die Untersuchung wurde von Friedensforschern des norwegischen Prio-Instituts durchgeführt. Sie stützt sich auf Daten von Konfliktforschern der Universität Uppsala in Schweden sowie auf Bevölkerungszahlen etwa von der UNO.