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Fernkälte wird weiter ausgebaut

Erzeugt wird Fernkälte zum größten Teil mit Absorptionskältemaschinen, die Abwärme aus Industrie, Abfallverbrennung oder Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen nutzen, und zum Teil mittels Strom. Wie bei der Fernwärme werden die Gebäude zentral versorgt. Isolierte Rohre transportieren das auf fünf bis sechs Grad gekühlte Wasser zum Kunden, das fließt mit etwa 16 Grad zur neuerlichen Abkühlung an die Kältezentrale zurück. Im Vergleich zu herkömmlichen Klimageräten spart Fernkälte laut Fachverband rund 70 Prozent Energie und 50 Prozent CO2. Die Anwendung ist derzeit auf Gebäude beschränkt, in denen eine zuverlässige großvolumige Kühlung benötigt wird.

Seit 2009 hat sich der Fernkälteverkauf annähernd versiebenfacht. Die installierte Leistung erreichte Ende des Vorjahres etwas mehr als 160 Megawatt (MW). Der knapp 11-prozentige Rückgang beim Kälteverkauf im Vorjahr sei auf den geringeren Kühlbedarf zurückzuführen, so der Fachverband.

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Drei Viertel des österreichischen Fernkältenetzes befänden sich in Wien. Die Wien Energie baut um die Wiener Innenstadt einen Ring an Kältezentralen, der 2025 geschlossen sein soll. Für diesen Kältering für die Wiener City sei die neue Fernkältezentrale am Wiener Stubenring ein wichtiger Meilenstein, die Bauarbeiten stünden vor dem Abschluss. Diese Fernkältezentrale werde Büros, Hotels, Geschäfte und auch Wohnungen mit einer Fläche von insgesamt 300.000 Quadratmetern mit 15 MW Leistung kühlen und damit rund 6.000 herkömmliche Klimageräte sparen. Zu den versorgten Gebäuden der Wien Energie zählen unter anderem die Universität Wien, zahlreiche Hotels, die Nationalbank, das AKH Wien und der Austria Campus. Fernkälte gibt es auch in Linz und in Niederösterreich. In Graz wird Fernkälte in ein Industriekundennetz eingespeist. Ab 2022 sollen in Klagenfurt Gebäude mit Fernkälte versorgt werden.