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Fleck in der Albertina modern: Der Negativ-Zeichner

Rund 300 der insgesamt 800 Arbeiten der Kollektion des Sammlerpaares sind dabei Karl Anton Fleck zuzuordnen, hatten die Chobots 1987 doch dessen Nachlass erworben. 85 davon hat Kuratorin Constanze Malissa nun im Untergeschoß der Albertina modern zu einem neuen Blick auf den Künstler zusammengestellt. Verdient wäre dessen Wiederentdeckung, hob Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder bei der Präsentation am Donnerstag die zeichnerischen Qualitäten des gebürtigen Wieners hervor: "Das, was Egon Schiele im ersten Vierteljahrhundert des 20. Jahrhunderts war, kann Karl Anton Fleck zweifelsohne im dritten Jahrhundertviertel für sich in Anspruch nehmen."

Fleck pflege intensiv eine "Ästhetik des Hässlichen", mit der er die Welt in kompromissloser Manier darstelle, so Schröder: "Er ist nicht jemand, der vor Optimismus gestrotzt hat." So zeigt sich bei der Zusammenschau aus Fotomontagen, Stillleben mit schnellem Strich, skizzierten Mischwesen aus Tier und Mensch oder Aktzeichnungen die Charakteristik Flecks als Denker im Negativen und das im doppelten Sinne. Schließlich arbeitete der Autodidakt zeitlebens als Fotoretuschierer, war also tagein tagaus mit dem Fotonegativ konfrontiert - eine Umkehr von Schwarz und Weiß, Licht und Schatten, die sich teils auch im bildnerischen Werk niederschlägt. Zugleich ist dieses von großer Ironie geprägt. Davon, zum Lachen in den Keller der Albertina modern zu gehen, kann aber beileibe nicht die Rede sein.

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(S E R V I C E - "Karl Anton Fleck" in der Albertina modern, Karlsplatz 5, 1010 Wien von 18. November bis 22. Jänner 2023. Täglich von 10 bis 18 Uhr. www.albertina.at/albertina-modern/ausstellungen/karl-anton-fleck/)