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Freundlicher Applaus für erste Bregenzer Festspiel-Premiere

Nach der dreistündigen Vorstellung gab es freundlichen Applaus für Sänger, Musiker und den Dirigenten und einzelne, zaghafte Buhs für das Leading-Team. Die erst nach dem Tod des Komponisten fertiggestellte, 1924 uraufgeführte Opern-Rarität um den römischen Kaiser Nero, um Heidentum und Christentum vermochte nicht wirklich zu überzeugen.

Das liegt zum einen an der Musik Boitos, die zwar durchaus vielschichtig, aber nicht eingängig ist, zum anderen an Olivier Tambosis Inszenierung, die in einem an sich reduzierten, modernen Bühnenbild einen Mummenschanz betreibt, der die blutigernste Auseinandersetzung um Politik und Religion szenisch oft konterkariert. Die Sängerriege (darunter Rafael Rojas in der Titelpartie) schlägt sich insgesamt wacker.

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Während die Salzburger Festspiele nach einem Coronafall bei der ersten Premiere eine FFP2-Maskenpflicht eingeführt haben, steht es den Besuchern der Bregenzer Festspiele frei, einen Mund-Nasen-Schutz oder eine FFP2-Maske zu tragen. Politiker aller Couleurs vom Bundespräsidenten abwärts sowie die große Mehrheit der Premierengäste waren am Mittwoch so frei, auf das Tragen einer Maske zu verzichten.

Nachdem die Bregenzer Festspiele im Vorjahr coronabedingt pausierten, stehen heuer bis 22. August 80 Veranstaltungen auf dem Programm, darunter 28 Aufführungen von Giuseppe Verdis "Rigoletto" auf der Seebühne, der morgen seine Wiederaufnahme-Premiere feiert. "Nero" wird noch zweimal gespielt.

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(S E R V I C E - "Nero" von Arrigo Boito, Musikalische Leitung: Dirk Kaftan, Inszenierung: Olivier Tambosi, Bühne: Frank Philipp Schlössmann, Kostüme: Gesine Völlm, Wiener Symphoniker, Prager Philharmonischer Chor, Mit u.a.: Rafael Rojas - Nerone, Mago Lucio Gallo - Simon, Brett Polegato - Fanuèl, Svetlana Aksenova - Asteria, Alessandra Volpe - Rubria, Miklós Sebestyén - Tigellino, Gobrias -Taylan Reinhard. Bregenzer Festspielhaus, Weitere Vorstellungen: 25.7., 11 Uhr, 2.8., 19.30 Uhr, www.bregenzerfestspiele.com)