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Für RLB-OÖ-Chef hat bei Mattersburg-Bank Kontrolle versagt

Wirecard hat noch Kredite von 45 Mio. Euro bei der RLB OÖ ausständig. 30 Mio. Euro davon sollen nun wertberichtigt werden. "Wir glauben nicht, dass wir das zur Gänze verlieren, rund 20 Prozent könnten wir zurückbekommen", sagte Schaller der "Presse" am Wochenende.

Die Manipulationen bei der burgenländischen Commerzialbank Mattersburg, die einmal eine Raiffeisen-Bank war, bewertet Schaller als "unglaublich und unfassbar". "Jetzt sind richtigerweise die Juristen am Zug. Es ist zu hinterfragen, wie es dazu kommen konnte, dass die Kontrolle komplett versagt hat. Und dann sind die Konsequenzen zu ziehen", so der Banker laut Zeitung.

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Aus seiner Sicht muss man sich anschauen, wie so etwas in Zukunft verhindert werden kann. "Ob das eine Aufsichtsreform sein muss, weiß ich nicht, aber die Regeln müssen geändert werden: Auf der einen Seite sind sie völlig überbordend, auf der anderen Seite offensichtlich trotzdem falsch, weil sie Gravierendes nicht verhindern, weil nicht einmal die Grundregeln eingehalten wurden."

Österreichs Banken müssen über die Einlagensicherung für die Commerzialbank mitzahlen, etwa die Hälfte davon Raiffeisen. Das sei ärgerlich, "aber jetzt müssen wir einmal schauen, was wir auf juristischem Weg noch zurückholen können. Ich glaube nicht, dass das alles weg ist", sagte der RLB-OÖ-Chef.

Von der Regierung erwartet Schaller direkte Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen, um Österreich gut durch die Krise zu bringen. Das gesetzliche Kreditmoratorium sollte nicht noch einmal verlängert werden. "Man kann eine Rückzahlung nicht endlos hinausschieben. Je länger das dauert, desto schwieriger wird es für die Unternehmen, ihre Kredite zurückzuzahlen", so Schaller. Die Kritik, dass Banken Finanzierungen nicht gemacht hätten, weist der Banker aufs Schärfste zurück, "weil es einfach nicht stimmt".