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Georg Stefan Troller feiert heute seinen 100. Geburtstag

Erst im November war Troller zur Vorstellung von Ruth Riesers Porträtfilm "Auslegung der Wirklichkeit - Georg Stefan Troller" wieder nach Wien gekommen. Hier wurde er am 10. Dezember 1921 geboren. 1938 musste er über die Tschechoslowakei nach Frankreich fliehen und emigrierte danach in die USA. 19 Familienmitglieder wurden im Holocaust ermordet. Als Soldat der US-Army war er 1945 an der Befreiung des KZ Dachau beteiligt. Im Film erzählt er auch über die Leichenberge, die er dort vorgefunden hat: "Niemand hat das geglaubt. Ich hab's ja auch nicht geglaubt. Ich habe geglaubt, ich bin in einer Inszenierung."

Nach dem Krieg studierte er zunächst an der University of California und an der Columbia University in New York. Seit 1949 lebt er in Paris, wo er Hörfunk- und später Fernsehreporter wurde. Mit seinen Fernsehreihen "Pariser Journal" und "Personenbeschreibung" erwarb er sich den Ruf eines "Meisters der Interviewführung". William Somerset Maugham, Edith Piaf, Anais Nin, Agnes Varda oder Henri Cartier-Bresson waren seine Gesprächspartner.

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170 Filme und an die 20 Bücher seien aus seiner Idee entstanden, "dass ich dazu berufen wäre, Leben in Kunst zu verwandeln", sagt Troller, der auch Drehbücher zu einigen Filmen Axel Cortis (darunter der auf seiner eigenen Lebensgeschichte basierenden "Wohin und zurück"-Trilogie) sowie - gemeinsam mit Robert Schindel - zur "Gebürtig"-Verfilmung verfasst hat. "Meine ersten hundert Jahre" heißt Georg Stefan Trollers kürzlich erschienenes jüngstes Buch. Morgen beginnen seine zweiten.