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Gewerkschaften erhöhen den Druck in der Herbstlohnrunde

"Die jüngsten öffentlichen Aussagen des Chefverhandlers der Arbeitgeber, Peter Buchmüller, sind entbehrlich und kein geeigneter Beitrag für eine konstruktive Lösung. Wir erwarten am kommenden Dienstag ein faires Angebot", so der Vorsitzende des GPA-Bereichs Handel in Niederösterreich und Betriebsratsvorsitzender von Billa, Werner Hackl.

Buchmüller hatte zuletzt der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) vorgeworfen, sich keinen Millimeter zu bewegen. Gestern wiederum meinte die GPA-Vorsitzende Barbara Teiber, dass die Spitzenfunktionäre der Wirtschaftskammer im Bereich Handel gegenüber den Handelsangestellten "vor allem Überheblichkeit und Respektlosigkeit übrig haben". Dem Vernehmen nach bieten die Arbeitgeber 1,9 Prozent Lohnerhöhung, die Arbeitnehmervertreter wollen hingegen im Schnitt 4,4 Prozent mehr im Lohnsackerl.

Etwas feurig geht es auch in der Gießereiindustrie zu. Hier drohen die GPA und die Produktionsgewerkschaft Pro-Ge mit Warnstreiks ab kommenden Montag, sollte in der dritten Verhandlungsrunde morgen, Freitag, keine Einigung erzielt werden. Der Konflikt hier hat auch ein historische Komponente. Nachdem die Arbeitgeber 2012 die gemeinsame Kollektivvertragsrunde für alle Metaller erfolgreich abgeschafft hatten und mit den sechs Einzelverbänden getrennt feilschten, haben sich die Arbeitnehmervertreter darauf versteift, trotzdem für alle Metaller-Verbände den gleichen Abschluss zu erreichen.

Dies ist ihnen bisher auch gelungen, und auch heuer waren GPA und Pro-GE wieder auf gleichem Kurs unterwegs - allerdings fehlt noch der Abschluss für die Gießereiindustrie. "Die Unternehmen verwehren den rund 7.500 Beschäftigten die bisher mit allen anderen fünf Arbeitgeberverbänden der Metallindustrie erzielte Erhöhung von 2,6 bis 2,8 Prozent", ärgerten sich heute die Gewerkschaften in einer Aussendung.

In rund 20 Betrieben wurden bisher Betriebsversammlungen abgehalten und Kampfmaßnahmen beschlossen, vor der Verhandlung morgen geben sich die beiden Chefverhandler der Gewerkschaften, Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp), entschlossen: "Die Kampfbereitschaft ist hoch, wir sind bereit, den Konflikt zusammen mit den Beschäftigten auszutragen."

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