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Gräber im früheren NS-Lager Lety in Tschechien entdeckt

Die Überreste einer Frau mittleren Alters wurden geborgen. Durch einen DNA-Abgleich mit Verwandten soll ihre Identität bestimmt werden. Cenek Ruzicka, ein Vertreter der Hinterbliebenen, zeigte sich erleichtert, dass die Lage der Gräber nun zweifelsfrei bekannt sei. Es gelte, den Ort pietätvoll zu gestalten und Kreuze zu errichten, denn die Opfer seien Christen gewesen.

Das sogenannte "Zigeunerlager Lety" bestand von 1940 bis 1943 während der Zeit der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Mehr als 300 internierte Roma starben unter den unmenschlichen Bedingungen, Hunderte weitere wurden in das deutsche Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet.

In den 1970er Jahren wurde auf dem Gelände ein Schweinemastbetrieb errichtet, der erst nach jahrelangen Protesten von Bürgerbewegungen im März 2018 geschlossen wurde. Geplant ist nun die Errichtung einer Gedenkstätte für die Opfer des Porajmos, des Völkermords an den europäischen Roma.

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