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Größter Rivale Erdogans im Visier der Justiz

Nach Informationen der oppositionellen Tageszeitung "Cumhuriyet" wird dem Oppositionspolitiker vorgeworfen, mit den Händen auf dem Rücken vor dem Grabmal von Mehmet II. gestanden zu haben - eine Haltung, die als Beleidigung des Andenkens an den Sultan betrachtet werde, der Istanbul 1453 eroberte. Der Sprecher der Istanbuler Stadtverwaltung, Murat Ongün, bezeichnete das Vorgehen als "unsinnig".

Die Ermittlungen befassen sich auch mit Besuchen Imamoglus bei Bürgermeistern der pro-kurdischen Partei (HDP). Dabei habe er sich "lobend über Kriminelle" geäußert, erklärte das Innenministerium weiter. Die türkische Regierung beschuldigt die HDP, der politische Arm der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu sein, die von Ankara als "terroristische" Organisation eingestuft wird.

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Als Mitglied der größten Oppositionspartei, der sozialdemokratischen CHP, gilt Imamoglu als einer der prominentesten Gegner von Präsident Erdogan. Von Beobachtern wird er oft als potenzieller Herausforderer Erdogans bei der Präsidentschaftswahl 2023 gehandelt.

Bei den Kommunalwahlen 2019 fügte Imamoglu Erdogan eine demütigende Niederlage zu, indem er 25 Jahre islamisch-konservativer Regierungszeit an der Spitze der größten Stadt der Türkei beendete.