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Die Hälfte der Haiarten im Mittelmeer ist vom Aussterben bedroht

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Hauptgrund für den besorgniserregenden Rückgang ist die Überfischung von Haipopulationen, vor allem durch zwei Mittelmeerstaaten: Libyen (4.260 Tonnen) und Tunesien (4.161 Tonnen) dokumentieren pro Jahr etwa drei Mal so viele Fänge wie Italien (1.347 Tonnen) und Ägypten (1.141 Tonnen). Einige Arten werden direkt für den Verkauf gefangen. Beim Großteil der restlichen Arten handelt es sich um unerwünschten Beifang, der sterbend zurück ins Meer geworfen wird.

Verschmutzung durch Plastikmüll ist dem WWF zufolge eine weitere Bedrohung. Haie verwechseln Kunststoff mit Nahrung oder verfangen sich in Plastikgegenständen und verlorenen Netzen. Mitverantwortlich ist auch der grassierende Etikettenschwindel bei Fischprodukten. "DNA-Tests haben gezeigt, dass Verbraucher, die Schwertfisch essen, oftmals zu illegal vermarktetem Haifischfleisch greifen. Das birgt auch gesundheitliche Risiken, da der Quecksilbergehalt bei einigen Haiarten weit über den gesetzlichen Grenzwerten liegt", warnte Niedermüller.

Der WWF-Report schlägt eine Reihe von Maßnahmen für Fischer und Fischereimanager vor – von der Vermeidung kritischer Habitate, wie den Aufwuchsgebieten von Haien und Rochen bis hin zur Verwendung angepasster Ausrüstung zur Minimierung von Beifang. Die Verbesserung der Datenlage über Populationsentwicklung und gehandelte Arten sei essenziell, um Erhaltungsmaßnahmen verstärken und die vollständige Transparenz und Legalität im Fischereisektor gewährleisten zu können.

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