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Hohe Wahlbeteiligung bei Präsidentenwahl in Tschechien

In der ersten Runde vor zwei Wochen machte die Wahlbeteiligung 68,2 Prozent aus. Beide Rivalen gaben bereits am Freitag die Stimmen ab. Petr Pavel erklärte auf einer Pressekonferenz vor dem Wahllokal im nordböhmischen Černouček (Tschernoutschek), es gebe einen "abgrundtiefen Unterschied" zwischen ihm und Babiš. "Wir wissen alle, was Andrej Babiš repräsentiert. Ich suche immer eine Lösung und gehe niemandem an die Kehle", so Pavel, der sich auch über "viele Lügen" im Wahlkampf beschwerte. In offensichtlicher Anspielung auf den amtierenden Staatschef Miloš Zeman sagte Pavel weiter, er (Pavel) wolle das Präsidentenamt "würdevoll" ausüben. "Ich werde keine Schande machen", fügte Pavel hinzu.

Babiš sagte vor dem Wahllokal im mittelböhmischen Průhonice (Pruhonitz), sollte er gewinnen, wäre er ein "guter Präsident". Er wolle den Menschen helfen. Allerdings seien die jetzigen Wahlen ein "Referendum über Babiš". Seinem Rivalen warf Babiš vor, er (Pavel) verstehe zwar die Armee, nicht aber die Wirtschaft.

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Zeman, der nach zwei fünfjährigen Amtsperioden nicht mehr kandidiert, gab die Stimme im mittelböhmischen Lány ab. Gegenüber den Medien deutete er an, wie schon in der ersten Runde Babiš gewählt zu haben, und forderte dazu auch die Wähler auf. Zemans Amtszeit geht am 8. März zu Ende.

Die Wahllokale sind über Nacht geschlossen. Die Tschechen können aber auch noch am Samstag von 8.00 Uhr bis 14.00 Uhr von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Anschließend beginnt die Auszählung. Mit aussagekräftigen Auszählungsergebnissen wird im Laufe des Nachmittags gerechnet.

Das Staatsoberhaupt hat überwiegend repräsentative Aufgaben, gilt aber in Tschechien als wichtiger Meinungsbildner. Zudem ernennt es die Verfassungsrichter, kann Gesetze einmalig an das Parlament zurückverweisen und ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte.