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Illegales Krypto-Mining in Kirgistan: Kraftwerkschef in Haft

Das Staatskomitee für nationale Sicherheit teilte mit, der festgenommene Mann sei der Leiter eines regionalen Elektrizitätswerkes im Nordosten Kirgistans. Ihm werde vorgeworfen, eine Mining-Farm betrieben zu haben, um an Kryptowährungen zu kommen. "Er nutzte seine offizielle Stellung, um Strom zu stehlen und versetzte der kirgisischen Energieversorgung auf diese Weise einen Schlag", erklärte das Komitee.

Bereits im Juli hatte das Komitee angekündigt, Mining-Farmen stillzulegen. 2019 war die Entscheidung gefallen, keine neuen Mining-Farmen mehr zuzulassen. Beim Abbauen von Kryptowährung werden zahlreiche Computer zur Lösung komplexer mathematischer Gleichungen eingesetzt. Dieser Vorgang verbraucht große Mengen an Strom.

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Mining-Farmen "operieren immer noch im Untergrund, obwohl es eine Stromknappheit für die gesamte Bevölkerung gibt", kritisierte das Komitee damals. Das ressourcenarme und bergige Kirgistan bezieht seine gesamte Stromversorgung aus einem einzigen Wasserkraftwerk. In diesem Jahr erlebte das Land jedoch die schlimmste Dürre seit über einem Jahrzehnt.

Auch das ölreiche Nachbarland Kasachstan, dem es an Energie nicht mangelt, beklagt sich über Engpässe bei der Stromversorgung. Mit schuld waren auch hier Mining-Farmen, die aufgrund hoher Preise an den Kryptomärkten und einem chinesischen Verbot sämtlicher Aktivitäten rund um Bitcoin & Co in Kasachstan einen Boom erlebten.

Der stellvertretende Energieminister Kasachstans, Murat Zhurebekov, sagte in einem Briefing im November, dass Krypto-Mining zu einem Anstieg des Energieverbrauchs um acht Prozent geführt habe. Dies habe das hauptsächlich mit Kohle betriebene Elektrizitätsnetz zusätzlich belastet.

Mindestens zwei Firmen, die Krypto-Mining betreiben, haben angekündigt, ihren Betrieb in Kasachstan einzustellen. Grund für den Schritt war demnach die Rationierung von Strom an ihre Betriebe.