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Illinois legalisiert als 11. US-Staat Genussmittel Cannabis

Jeder Einwohner in Illinois ab 21 Jahren darf nun bis zu 30 Gramm Cannabis, fünf Gramm Cannabis-Konzentrat oder 500 Milligramm des Cannabis-Wirkstoffs THC besitzen. Menschen, die nicht ihren Wohnsitz in Illinois haben, aber sich dort aufhalten, dürfen bis zu 15 Gramm Cannabis mit sich führen.

Außerdem vergibt die Regierung nun Lizenzen für den Anbau und den Vertrieb von Marihuana. In der Metropole Chicago bildeten sich am Mittwoch schon in den frühen Morgenstunden lange Schlangen mit hunderten Menschen vor legalen Cannabis-Verkaufsstellen.

"Wir stellen die Rechte von vielen zehntausenden Bürgern von Illinois wieder her", kommentierte Gouverneur Jay Pritzker die Cannabis-Legalisierung. "Wir bringen Regulierung und Sicherheit in einen zuvor unsicheren und illegalen Markt. Und wir schaffen eine neue Industrie, die Gerechtigkeit zu ihrem Kern macht."

Pritzker hatte bereits am Dienstag 11.017 Menschen begnadigt, die wegen geringfügiger Vergehen im Zusammenhang mit Cannabis-Konsum verurteilt worden waren. Insgesamt sind mehr als 700.000 solcher Begnadigungen geplant.

"Heute haben wir einen Schritt in Richtung Gerechtigkeit unternommen", erklärte die Staatsanwältin des Bezirks Cook, Kim Foxx. Mit der Legalisierung von Cannabis als Genussmittel beende Illinois einen "gescheiterten Krieg gegen Drogen und die unverhältnismäßige Wirkung", die dieser auf afroamerikanische Bürger und Mitglieder anderer Minderheiten gehabt habe.

Vor Illinois haben schon zehn andere US-Bundesstaaten sowie Washington D.C. Cannabis als Genussmittel legalisiert. In 34 Bundesstaaten sowie in der US-Hauptstadt ist der Cannabis-Konsum aus medizinischen Gründen erlaubt. Die US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA stuft Marihuana aber weiterhin als eine ebenso gefährliche Substanz ein wie LSD oder Heroin.

Eine im August veröffentlichte Studie der US-Behörde für Krankheitsbekämpfung (CDC) ergab jedoch, dass die Legalisierung von Marihuana als Genussmittel Todesfälle im Zusammenhang mit dem Konsum von Opioiden wie Fentanyl um mindestens 20 Prozent verringere. Außerdem habe die Legalisierung positive wirtschaftliche Effekte in Form neuer Arbeitsplätze und höherer Steuereinnahmen.

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